USA und Russland sprechen wieder bilateral über Syrien
Lausanne/Damaskus (APA/dpa) - Vor dem Beginn neuer Verhandlungen über eine Waffenruhe in Syrien mit mehreren Staaten sind am Samstag in Laus...
Lausanne/Damaskus (APA/dpa) - Vor dem Beginn neuer Verhandlungen über eine Waffenruhe in Syrien mit mehreren Staaten sind am Samstag in Lausanne die Außenminister der USA und Russlands erstmals wieder bilateral zu einem Gespräch zusammengekommen. John Kerry und Sergej Lawrow hätten sich vor der größeren Runde mit weiteren Amtskollegen zu einem separaten Gedankenaustausch getroffen, hieß es in Delegationskreisen.
Washington hatte bilaterale Kontakte mit Russland zur Syrien-Krise in der vorigen Woche unter Hinweis auf die anhaltende Bombardierung der syrischen Stadt Aleppo mit Unterstützung Russlands auf Eis gelegt.
Unmittelbares Anliegen des multilateralen Treffens in Lausanne ist es nach Angaben eines US-Sprechers, für Aleppo „irgendeine Art Feuerpause oder wenigstens eine erhebliche Reduzierung der Gewalt zu erreichen“.
An den Beratungen in größerer Runde in einem Hotel am Genfer See nehmen auch die Außenminister der Türkei, Saudi-Arabiens und Katars teil. Diese Länder unterstützen ebenso wie die USA Rebellengruppen in Syrien. Auch Irans Außenminister Mohammed Jawad Sarif ist beteiligt, dessen Land neben Russland zu den wichtigsten Stützen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad gehört. Zudem sind Spitzendiplomaten Ägyptens und Jordaniens nach Lausanne gekommen.
Zuvor hatte der Sprecher im Washingtoner US-Außenministerium, Mark Toner, erklärt, weiterführende Verhandlungen über eine politische Lösung für den Syrien-Krieg wären denkbar, sollte es in Lausanne zur Verständigung auf eine Waffenruhe kommen. Frühere Vereinbarungen über Feuerpausen waren immer wieder nach wenigen Tagen gebrochen worden.
Dem seit fünf Jahren andauernden Syrien-Konflikt sind nach Schätzungen bereits mehr als 400.000 Menschenleben zum Opfer gefallen. Beinahe fünf Millionen Syrer sind vor dem Krieg ins Ausland geflohen.