Aufseher erwartet weitere Belastungen für deutsche Lebensversicherer

Berlin (APA/dpa) - Deutschlands oberster Versicherungsaufseher kann Lebensversicherungs-Kunden vorerst keine Hoffnung auf eine bessere Verzi...

Berlin (APA/dpa) - Deutschlands oberster Versicherungsaufseher kann Lebensversicherungs-Kunden vorerst keine Hoffnung auf eine bessere Verzinsung machen. Die Unternehmen würden wegen der Zinsflaute heuer rund 13 Milliarden Euro für hohe Garantien der Vergangenheit zurücklegen, sagte der Chef der Versicherungsaufsicht, Frank Grund, der Deutschen Presse-Agentur und der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

„In den kommenden beiden Jahren wird der Betrag voraussichtlich noch einmal steigen. Die Entwicklung zeigt, wie groß die Herausforderungen durch die Niedrigzinsen sind“, sagte Grund.

Seit 2011 muss die Branche den milliardenschweren Puffer bilden, um hohe Zinsgarantien von bis zu 4 Prozent für Altverträge zu erfüllen. Das nagt an der Überschussbeteiligung. Die laufende Verzinsung klassischer Kapitallebensversicherungen ergibt sich aus dem vom deutschen Finanzministerium festgelegten Garantiezins und der Überschussbeteiligung, über die die Assekuranzen jedes Jahr neu entscheiden. Beide Komponenten sinken seit geraumer Zeit.

Grund räumte ein, dass die Zinszusatzreserve die Unternehmen belaste, „das ist uns klar“. „Sie ist aber ein sinnvolles Instrument, sie hat bis Ende des vergangenen Jahres 32 Milliarden Euro an zusätzlichen Rückstellungen eingebracht und sichert damit ab, dass die vereinbarten Leistungen erfüllt werden können.“