Montenegro - Medien: 15 Personen wegen Terrorverdachts festgenommen

Podgorica (APA) - In der Nacht auf Sonntag sind in Montenegro laut Medienberichten in Podgorica mindestens 15 Personen unter dem Verdacht fe...

Podgorica (APA) - In der Nacht auf Sonntag sind in Montenegro laut Medienberichten in Podgorica mindestens 15 Personen unter dem Verdacht festgenommen worden, am Wahltag Terroraktionen geplant zu haben. Nach inoffiziellen Angaben der Polizei, auf die sich das Internetportal Analitika berief, hatte die ins Land eingeschleuste bewaffnete Gruppe vor, Unruhen und bewaffnete Konflikte auslösen.

Von der Polizei wurden die Festnahmen offiziell zunächst noch nicht bestätigt. Als Gruppenanführer wurde von Medien der frühere Chef einer serbischen Sonderpolizeieinheit genannt. Er war 2013 wegen krimineller Aktivitäten einzelner Angehöriger seiner Einheit, darunter Kokainschmuggel, Morde und Erpressungen, vom Amt des Gendarmeriekommandanten enthoben worden. Die Gendarmerie wird als mächtigste serbische Sonderpolizei-Einheit betrachtet.

Bei den Parlamentswahlen in Montenegro geht es am heutigen Sonntag wie schon seit Jahren nicht mehr um die außenpolitische Ausrichtung des Landes. Die regierende Demokratische Partei der Sozialisten des Langzeitpremiers Milo Djukanovic und ein Teil der Opposition treten für die Fortsetzung der EU- und NATO-Eingliederung des Adria-Staates ein. Die prorussische Oppositionskraft „Demokratische Front“ möchte eine Wende herbeiführen und einen größeren Einfluss Moskaus sichern.

Djukanovic hatte Russland im Wahlkampf wiederholt beschuldigt, sich mit Finanzmitteln für eine Oppositionskraft direkt in den Wahlkampf eingeschaltet zu haben. Er vermied es, die „Demokratische Front“ in diesem Zusammenhang auch direkt zu nennen.

Laut Beobachtern zeichnet sich in Montenegro unterdessen eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 9.00 Uhr lag sie laut der nicht-staatlichen Organisation CDT mit 6,5 Prozent um ein Prozent höher als bei den vergangenen Parlamentswahlen im Jahr 2012. Damals hatten am Urnengang gut 70,3 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen.