Blanik könnte nur eine Woche Bezirksobfrau sein
Osttirols SPÖ wählte Elisabeth Blanik mit 96 Prozent als Obfrau wieder. Nach der SP-Landeskonferenz werden die Karten jedoch neu gemischt.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Im kleinen Kreis handelte die Osttiroler Bezirkspartei der Tiroler SPÖ ihre Parteikonferenz ab: Von den 30 Delegierten, die die etwa 200 Parteimitglieder vertreten, waren 23 gekommen. Die letzte Bezirkskonferenz hatte im März 2014 stattgefunden.
Neuwahlen für den Bezirksvorstand standen auf dem Programm, es gab nur einen Wahlvorschlag: Die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Elisabeth Blanik, Parteiobfrau seit 2010, trat wieder an. Mit ihr kandidierten vierzehn weitere, teils neue Gesichter. Die geheime Wahl brachte keine Überraschungen: Blanik erhielt 22 der 23 abgegebenen Stimmen, ähnlich eindeutig ging es für ihre drei Stellvertreter aus. Es sind wie bisher der Leisacher Altbürgermeister Dietmar Zant und Altenheim-Personalvertreter Dietmar Strasser. Neu als Stellvertreterin ist die Lienzer Gemeinderätin Jeanette Mair.
Gast in Lienz war auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Dornauer. Er sprach an, was viele Anwesende wohl dachten: die Kandidatur Blaniks als SPÖ-Landesparteiobfrau. Gegenkandidaten gibt es bei der Wahl am 22. Oktober keine. „Wir stehen vor einem Umbruch. Ich hoffe auf einen hohen Neuner als Wahlergebnis für Elisabeth Blanik“, sagt Dornauer. Blanik hatte sich bereit erklärt, die Tiroler Landes-SPÖ anzuführen, nachdem der jetzige Obmann Ingo Mayr das Handtuch geworfen hatte – die TT berichtete.
Bedenken wegen dieser Doppelfunktion auf Bezirks- und Landesebene hat Jurist Gerwald Lentner, der für die SPÖ einige Zeit im Lienzer Gemeinderat gesessen ist. Aus demokratiepolitischen Gründen, wie Lentner ausführt. Blanik schlug vor, nach dem 22. Oktober über eine neue Führung im Bezirk zu beratschlagen. „Aber nicht, bevor ich überhaupt zur Landesvorsitzenden gewählt bin.“ Eventuell werde sie das Amt der Osttiroler Bezirksvorsitzenden zur Verfügung stellen, wenn das gewünscht sei.
Ob das tatsächlich jemand aus der Bezirkspartei wünscht, ist allerdings mehr als fraglich. Dort, wo die SPÖ eine Ortsgruppe hat, ist sie zwar bei den letzten Gemeinderatswahlen erfolgreich gewesen. Doch gibt es solche offiziellen Ortsgruppen nur in Lienz und Dölsach. Osttirol hat 33 Gemeinden. Blaniks treue Stellvertreter und Gefolgsleute sind zwar tüchtige Parteimitglieder, doch in die erste Reihe hat es bisher noch keinen gezogen. Und das dürfte auch so bleiben.