Leiter der Münchner Kammerspiele findet Qualitätsdebatte verletzend

München (APA/dpa) - Die heftige Debatte um die Münchner Kammerspiele geht am Intendanten Matthias Lilienthal (56) nicht spurlos vorbei. „Ich...

München (APA/dpa) - Die heftige Debatte um die Münchner Kammerspiele geht am Intendanten Matthias Lilienthal (56) nicht spurlos vorbei. „Ich finde die Diskussion an sich und worum sie sich dreht sehr spannend, allerdings hat sie auch durchaus ‚was Verletzendes“, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

„Wenn von dem Ensemble der Kammerspiele als Laienspielschar die Rede ist, dann finde ich, ist das in Anbetracht von zum Beispiel Julia Riedler, Franz Rogowski oder Wiebke Puls einfach nicht richtig. Und wenn gesagt wird, ich richte das Theater zu Grunde, dann bin ich davon auch verletzt.“ Er versuche, das Theater zu beleben und interessante Diskussionen vom Zaun zu brechen „Aber: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.“

Lilienthal ist seit 2015 als Nachfolger von Johan Simons Chef der Münchner Kammerspiele und sieht sich in seiner zweiten Saison derzeit mit heftiger Kritik konfrontiert, nachdem ein Premierenprojekt zu Michel Houellebecqs umstrittenem Roman „Unterwerfung“ platzte. Regisseur Julien Gosselin warf mitten in den Proben das Handtuch und die Schauspielerinnen Anna Drexel, Katja Bürkle und Brigitte Hobmeier kündigten an, das Ensemble zu verlassen. Nach Angaben Lilienthals haben die Kammerspiele zwischen seiner ersten und zweiten Saison als Chef 18 Prozent der Abonnenten verloren, einen großen Teil davon aber durch neue Probe-Abos auffangen können.

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