Korruptionsaffäre in Südkorea: Samsung-Büros wurden durchsucht
Samsung soll in einen Korruptionsskandal verwickelt sein, der die derzeitige Präsidentin Park Geun Hye in Bedrängnis bringt.
Seoul – Die Ermittlungen im Korruptionsskandal um eine Vertraute der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye ziehen immer weitere Kreise – und nun auch Samsung in ihren Strudel. Die Staatsanwaltschaft ließ sowohl Büros des größten Mischkonzerns des Landes alsauch die Zentrale desstaatlichen Pensionsfonds durchsuchen, wie südkoreanische Sender am Mittwoch berichteten.Park stehe im Verdacht, auf den Fonds eingewirkt zu haben, um die umstrittene Fusion zweier Samsung-Töchter im vergangenen Jahrzu bewilligen. An beiden Unternehmen hatte der Fonds Anteile.
Im Gegenzug für die Unterstützung durch den Fonds soll sich Samsung angeblichkenntlich gezeigthaben, indem es unter anderemdie sportlichen Aktivitäten der Tochter von Parks umstrittener Freundin Choi Soon Silfinanzierte, die im Zentrum des Korruptionsskandals steht.Ein Sprecher der Samsung-Gruppe, deren Kernstück der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung Electronics ist, bestätigte die Durchsuchungen, äußerte sich aber nicht weiter dazu.
Die konservative Staatschefin ist wegen desSkandals schwer in Bedrängnis geraten.Parkwird vorgeworfen, ihrer Freundin ohne offizielles Amt die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben. Choi soll zudem ihre Beziehung zu Park genutzt haben, um Sponsorengelder für zwei private Stiftungen von Unternehmen wie Samsung einzutreiben und sich persönlich zu bereichern.(dpa)