Schulz strebt Wechsel in deutsche Politik an - „Süddeutsche Zeitung“

Berlin (APA/dpa/Reuters) - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz strebt nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) ei...

Berlin (APA/dpa/Reuters) - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz strebt nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) einen Wechsel in die deutsche Politik an. Er werde bei der Bundestagswahl im September der Spitzenkandidat der nordrhein-westfälischen SPD sein, hieß es in Parteikreisen. Demnach wird Schulz im Jänner keine weitere Amtszeit als EU-Parlamentspräsident anstreben.

Allerdings sei noch offen, welche Rolle Schulz in der deutschen Politiker übernehmen werde. Schulz gilt als möglicher Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl. Viele SPD-Politiker sehen ihn als Alternative zu Parteichef Sigmar Gabriel. Laut der „SZ“ gilt aber auch der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz als Aspirant.

Die Sozialdemokraten stehen in der „K-Frage“ unter Zugzwang, nachdem Amtsinhaberin Angela Merkel am Sonntag eine Kandidatur für eine vierte Amtszeit als deutsche Bundeskanzlerin angekündigt hatte.

Schulz wird auch als möglicher Nachfolger für Außenminister Frank-Walter Steinmeier gehandelt. Die Große Koalition hat sich Mitte November auf Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten bei der Bundespräsidentenwahl im kommenden Februar geeinigt.

Die Sozialdemokraten im Europaparlament haben sich kürzlich für eine weitere Amtszeit von Schulz als Parlamentspräsident ausgesprochen. Dieser wird im Jänner von der EU-Volksvertretung neu gewählt. Einer Übereinkunft der beiden großen Fraktionen zufolge sollte der Posten an einen Politiker der Europäischen Volkspartei (EVP) gehen. Allerdings würde diese dann alle drei Präsidentenposten in der Europäischen Union besetzen. Dem Vernehmen nach würde dann vor allem der Sessel des rechtsliberalen polnischen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk wackeln, dessen erste Amtszeit Mitte 2017 ausläuft.

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