Glücksgriff Stach atmet ganz tief Höhenluft ein
Im Nord-Südtirol-Derby gegen den HC Bozen winkt den Innsbrucker Haien heute (19.15 Uhr) Rang vier. Lubomir Stach will immer mehr.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Er läuft und läuft und läuft, ist auf der Eisfläche immer überall und nie nirgends zu finden. Die Rede ist von HCI-Verteidiger Lubomir Stach, der nach langen Jahren beim HC Znojmo im Innsbrucker Haifischbecken sein neues Glück gefunden hat.
„Ich gehe jeden Tag am Morgen und am Abend auf meinen Balkon, schaue die unglaublichen Berge an und atme tief ein. Die Tiroler Luft ist ein Traum. Ich bin sehr dankbar“, weiß der Tscheche sein neues Lebensumfeld in Inzing mehr als nur zu schätzen. Mit 16 Scorerpunkten (6 Tore, 10 Assists) unterstreicht Stach auch seine Offensivqualitäten, die in dieser Saison besonders zum Vorschein kommen: „Das liegt an meinen Kollegen.“ Sein Linienpartner in der Verteidigung, seit geraumer Zeit Flo Pedevilla, habe es indes nicht immer leicht mit ihm: „Ich versuche überall zu sein, deswegen ist es hart, mit mir zu spielen“, lächelt der 30-Jährige den kommenden Aufgaben entgegen. Platz fünf sei noch nicht das Maximum, das die Haie liefern könnten: „Wir haben in dieser Saison schon sechs bis acht Punkte liegen gelassen und können uns noch weiter verbessern.“ Selbst wolle er heute erneut in der Tiwag-Arena glänzen: „Ich stehe unter Druck, weil meine Eltern kommen. Ich will sie stolz machen.“
Mit Stolz blickt Coach Rob Pallin auf seine Mannschaft und einen Crack wie Lubomir Stach: „Er ist ein noch besserer Mensch als Spieler. Ich bin glücklich, dass wir solch großartige Menschen in unserer Mannschaft haben“, führt der amerikanische Headcoach aus. Neben dem Offensivspektakel gehe es in der zweiten Hälfte des Grunddurchgangs auch verstärkt darum, auf die „Defensiv-Seite“ zu achten. „Wir müssen die Spiele besser zu Ende bringen und dem Gegner keine Chancen geben“, erklären Pallin und Stach in einem Atemzug, um gleichzeitig die klare Steigerung bei Goalie Andy Chiodo zu betonen. „Wir müssen ihm noch mehr helfen“, ergänzt Stach. Torreiche Spiele seien zwar lässig für die Fans, aber nicht für die Goalies. Das 8:7 im ersten Saisonduell mit dem HC Bozen war gleich so ein Spektakel, ehe es auswärts im zweiten Treffen eine knappe 2:3-Niederlage gab.
Dass die Südtiroler zuletzt ein hartnäckiger Magen-Darm-Virus quälte – das abgesagte Spiel gegen Salzburg wird am Dienstag neu ausgetragen – könnte ein kleiner Vorteil für die Haie sein. Rob Pallin gibt ehrlich preis: „Als Mensch wünsche ich jedem Gesundheit. Als Wettkämpfer nehme wir einen etwaigen Vorteil an. Wenn wir krank wären, wäre es nicht anders.“
Die Haie sind in dieser Saison topfit. Mit dem zehnten Heimsieg würde man sogar auf Rang vier stürmen. Stach unterstreicht: „Wir können noch besser sein.“