Kroatiens Premier unbeeindruckt von Kritik aus Moskau
Zagreb (APA) - Kroatiens Premier Andrej Plenkovic hat sich unbeeindruckt von Kritik aus Moskau wegen seines Ukraine-Besuchs gezeigt. „Das is...
Zagreb (APA) - Kroatiens Premier Andrej Plenkovic hat sich unbeeindruckt von Kritik aus Moskau wegen seines Ukraine-Besuchs gezeigt. „Das ist nur eine Stellungnahme einer Abteilung des russischen Außenministeriums“, sagte Plenkovic zur Aussendung der Informations- und Presseabteilung des Ministeriums, das sein Angebot zum Austausch von Erfahrungen über die friedliche Reintegration besetzter Gebiete kritisierte.
„Das ist eine niedrige Ebene. Ich befasse mich mit ernster und verantwortungsvoller Außenpolitik. Ich habe prinzipielle Ansichten, die von der gesamten Regierung nachdrücklich unterstützt werden“, sagte Plenkovic laut Medienberichten am Mittwoch, nachdem die Kritik aus dem russischen Außenministerium publik wurde. Darin hatte Moskau Zagreb geraten, sich anstatt mit „aussichtslosen Spekulationen“ mit den eigenen Problemen zu beschäftigen.
Der kroatische Premier hatte Berichten zufolge keine Absicht, auf die russische Stellungnahme zu reagieren. Wie er betonte, unterstütze Kroatien das Minsker Abkommen. „Unsere Botschaft war eine Friedensbotschaft“, betonte Plenkovic. Kroatien habe Erfahrungen mit besetzten Gebieten und wolle mit Ratschlägen helfen, den Prozess der Wiedereingliederung der Grenzregionen Donezk und Luhansk (Lugansk) in die Ukraine zu erleichtern, so der Premier.
Experten glauben nicht, dass seine Aussagen Folgen für Kroatien in Bezug auf die Beziehungen mit Russland haben könnten. „Wir haben eine klare Position eingenommen und gezeigt, dass wir dem Westen angehören“, sagte der Experte für Geopolitik, Vlatko Cvrtila, laut dem Privatsender Nova TV.
Die ehemalige Außenministerin Vesna Pusic meinte, dass die Initiative zur friedlichen territorialen Reintegration „nichts Blasphemisches“ sei. Allerdings sei es im Interesse Kroatiens, normale Beziehungen mit den Weltmächten zu haben. Um die Verhältnisse mit Russland zu glätten, schlägt sie vor, einen „wirklich guten“ Botschafter nach Moskau zu schicken, berichteten die Medien. Der Posten des kroatischen Botschafters in Russland ist seit mehr als einen Jahr vakant. Laut Premier soll diese Frage bis Jahresende geklärt werden.