500 Jahre Reformation - St. Pölten wird „Reformationsstadt Europas“
St. Pölten (APA) - Der 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr wird auch in St. Pölten mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Am...
St. Pölten (APA) - Der 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr wird auch in St. Pölten mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Am 24. Jänner 2017 wird der NÖ Landeshauptstadt von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa der Titel „Reformationsstadt Europas“ verliehen. Mit der Ernennung soll laut Rathaus darauf aufmerksam gemacht werden, wie die Reformation die Geschichte der Stadt beeinflusst hat.
Die Evangelischen „wollen mit dem Jubiläum ‚500 Jahre Reformation‘ das Interesse an Geschichte und Leben der Evangelischen in Österreich wecken und sichtbar machen, was Evangelische für Österreich in allen gesellschaftlichen Bereichen beigetragen haben und heute beitragen“, erklärte Superintendent Lars Müller-Marienburg laut Aussendung des Rathauses bei einem Pressegespräch am Donnerstag.
In St. Pölten wird am 24. Jänner ein Sonderpostamt anlässlich 500 Jahre Reformation eingerichtet, um 18.00 Uhr steht die Ernennung zur „Reformationsstadt Europas“ am Programm. Die Initiative unterstützt das Zusammenspiel von Kunst, Kultur und Spiritualität und fördert Geschichtsabenteuer und Tourismus in den Städten der Reformation. Derzeit gibt es laut Webseite 75 Reformationsstädte in 15 Ländern, in Österreich sind es Graz, Klagenfurt, Steyr, Villach, Waidhofen/Ybbs und Wien.
Ab Februar bietet die Stadt spezielle Stadtführungen zum Thema „500 Jahre Reformation in St. Pölten“ an. Am 11. Mai wird die Ausstellung „Reformation in St. Pölten (1517-2017)“ im Rathaus eröffnet, die bis 15. September zu sehen ist.
Zu den weiteren Veranstaltungen zählen u.a. ein Kamingespräch der Evangelischen Pfarrgemeinde St. Pölten zum Thema „Sakrale Bauten im öffentlichen Raum“ am 24. Februar sowie zahlreiche Konzerte in der Evangelischen Kirche - das Passionskonzert „Inspired by Luther“ am 12. März, „Urknall und Sternenstaub“ mit Clemens Bittlinger am 21. Oktober, „Ein feste Burg“ am 29. Oktober und „Magnificat“ (Werke von Johann Sebastian Bach) am 17. Dezember.
Am 4. Oktober ist die Vorführung des Films „Luther“ aus dem Jahr 2003 im Cinema Paradiso in St. Pölten geplant. Anschließend diskutieren die evangelische Pfarrerin Rotraud Perner und Superintendent Müller-Marienburg.
Zur Geschichte der Reformation in St. Pölten teilte das Rathaus mit, dass im Laufe des 16. Jahrhunderts 90 Prozent der Bevölkerung evangelisch wurden. Die Gegenreformation war 1624 so gut wie abgeschlossen, erst unter der Herrschaft Kaiser Franz Josephs konnte in St. Pölten das evangelische Leben wieder aufgenommen werden. So gab es ab 1856 wieder evangelische Gottesdienste im Gebiet der heutigen Pfarrgemeinde. Heute sind laut Aussendung in der Region der Pfarrgemeinde zwei bis drei Prozent der Bevölkerung evangelisch.