Suzuki zündet wieder ein Feuer an
Das Bonsai-SUV Ignis kehrt nach zehnjähriger Abstinenz zurück wie ein Phönix aus der Asche. Mit altbekannten Tugenden und einer ganzen Menge neuer Technik.
Von Walter Schrott
Rom –Wie man auf die Idee kommt, ein Auto auf den Namen Feuer zu taufen, mögen die Götter wissen. Eine zündende Idee war es aber schon, als Suzuki exakt zur Jahrtausendwende ein Bonsai-SUV Namens Ignis (lateinisch Feuer) auf den Markt brachte. Und der Funke ist rasch übergesprungen. Mit erhöhter Sitzposition, knappen Abmessungen und vor allem mit Allradantrieb hat er viele Fans begeistert – bis er 2007 vom SX4 abgelöst wurde. Weil der aber inzwischen gewachsen und mit der Zusatzbezeichnung S-Cross deutlich ins Lager der Kompakten aufgestiegen ist, ist darunter wieder Platz geworden. Nach zehnjähriger Abstinenz kehrt der Ignis zurück wie ein Phönix aus der Asche. Und wieder muss man den Japanern Cleverness bescheinigen. Es gibt zwar im Club der Kleinen mittlerweile eine ganze Menge an Crossover-Modellen mit SUV-Genen, aber nur einer (Fiat Panda) ist aktuell mit vier angetriebenen Rädern zu haben.
Genau in dieser Nische will sich der neue Ignis breitmachen. Die Chancen stehen gut: Mit 3,68 Metern Länge schlüpft der kleine Japaner in jede Parklücke und pirscht – hier vorzugsweise als Fronttriebler – wieselflink und wendig durch den Großstadtdschungel. Mit dem Allgrip-Allradantrieb bestückt und 180 Millimetern Bodenfreiheit punktet er voll in Österreichs alpinen Regionen. Vor allem dann, wenn sich verschneite Straßen gegen das motorisierte Vorankommen stemmen. Das System mit Viscokupplung verteilt bei Traktionsverlust an der Vorderachse die Antriebskraft automatisch auch auf die Hinterräder. Insgesamt schafft der Ignis mit all seinen Tugenden perfekt den Spagat zwischen Stadt und Land.
Stilistisch frönen die Japaner dem Purismus und haben Funktionalität, Vielseitigkeit und Zeitlosigkeit vor optische Abenteuer gestellt. Schnörkelloses Design, kantige Fenster und die auf Praxis ausgerichtete Architektur entsprechen zeitgeistigen Strömungen. Dabei ist es gelungen, dem Kleinen einen frech-sympathischen Auftritt zu verschaffen. Mit einem Lächeln auf den Lippen vermittelt der Ignis gute Laune. Man thront höher hinter dem Lenkrad und hat besten Überblick. Klassenüblicher Kunststoff regiert im Innenraum, alles ist aber blitzsauber verarbeitet und versprüht mit frischen Farbtupfern jugendliche Unbekümmertheit. Das Platzangebot geht für diese Klasse in Ordnung, vor allem hinten darf man sich über eine auffallend große Kopf- und Beinfreiheit freuen. Dass sich die Rücksitzbank in der Neigung verstellen und in der Länge im Verhältnis 50:50 verschieben lässt, kommt den Fondpassagieren oder der Ladekapazität (bis zu 270 Liter) zugute.
Ohne moderne Kommunikation und elektronische Wächter läuft heutzutage nichts mehr. Das hat natürlich auch Suzuki erkannt und spendiert dem Ignis einiges an Konnektivität und Sicherheit. Smartphones lassen sich via Bluetooth oder USB koppeln, unterstützt werden dabei Apple CarPlay, Android Auto und Mirrorlink. Das Touchscreen-Infotainment kann mit einer SD-Karte auch als Navigationsgerät genutzt werden. Die Sicherheit ist unter anderem mit Kameras vertreten, die das Geschehen vor dem Auto überwachen und erkennen, ob es sich um Fahrzeuge oder Fußgänger handelt. Darauf reagieren der Notbremsassistent, der Spurhalteassistent und der Müdigkeitswarner.
Beim Antrieb erspart Suzuki den Kunden die Qual der Wahl. Es gibt nur ein Triebwerk, das aber in zwei Varianten. Der 90 PS starke Motor ist je nach Modell als klassischer Vierzylinder-Benziner, oder als Mild-Hybrid zu haben. Dabei wird der Verbrenner über einen integrierten Startergenerator und einen Elektromotor samt Lithium-Ionen-Akku unterstützt, was sich günstig auf den Spritverbrauch auswirken soll. Für die Kraftübertragung ist serienmäßig ein 5-Gang-Schaltgetriebe zuständig, optional gibt es für den Fronttriebler ein automatisiertes 5-Gang-Schaltgetriebe.
Der neue Ignis steht ab Jänner bei den Händlern, zu haben ab 11.990 Euro (2WD). Für das Allrad-Modell sind mindestens 15.990 Euro fällig.