Fußball: Salzburg nach EL-Aus gegen Admira wieder „voll konzentriert“
Salzburg/Maria Enzersdorf (APA) - Das Bundesliga-Heimspiel gegen die Admira ist für Titelverteidiger Salzburg am Sonntag (16.30 Uhr) die bes...
Salzburg/Maria Enzersdorf (APA) - Das Bundesliga-Heimspiel gegen die Admira ist für Titelverteidiger Salzburg am Sonntag (16.30 Uhr) die beste Gelegenheit, das bittere Europa-League-Aus zu verarbeiten. Trainer Oscar Garcia versprach vor dem Duell jedenfalls „vollste Konzentration“, der Zwei-Punkte-Rückstand auf Sturm bzw. Altach soll zumindest nicht größer werden. Die Admira hofft dennoch, nicht „ganz ernst“ genommen zu werden.
Trotz des 1:1 am Donnerstag in Krasnodar und dem damit verbundenen Ausscheiden im Fußball-Europacup spricht im Duell des Tabellendritten mit dem -Achten alles für die Gastgeber. Von der mangelnden Effizienz (Oscar: „Wir kämpfen seit Anfang dieser Saison mit diesem Problem“) einmal abgesehen. Mit Ausnahme der fast irregulären Regenpartie in Mattersburg zeigte Oscars Elf gegen Nizza, Rapid und auch Krasnodar ein aus „Bullen“-Sicht höchst erfreuliches, wesentlich angriffsfreudigeres Gesicht. Aggressives Pressing gehört in Wals-Siezenheim wieder zum guten Ton.
„Als Trainer habe ich leider keinen Einfluss auf die Chancenverwertung, aber sehr wohl habe ich Einfluss auf den Plan und die Taktik. Und das ist voll aufgegangen. Wir spielen in letzter Zeit auf sehr hohem Niveau“, befand der Spanier, der zudem für den verletzten Goalgetter Jonatan Soriano mit Munas Dabbur Ersatz gefunden zu haben scheint. Gegen Rapid traf der Israeli ebenso wie in Krasnodar, am Sonntag will der Schweizer Torschützenkönig 2015/16 nachlegen. „Es wird immer besser und besser, ich habe aber hart dafür gearbeitet, denn es war für mich nicht einfach, in Schwung zu kommen“, meinte der 24-Jährige.
Der Admira bescheinigte Oscar „ein gutes Spiel gegen den WAC“, von seiner Truppe erwartete er vor allem die völlige Fokussierung. „Ich bin mir sicher, dass alle voll motiviert sein werden, denn das Spiel in Krasnodar soll auch ein Motivationsfaktor für die Meisterschaft sein“, betonte der 43-Jährige. Dass er derzeit zahlreiche Optionen für seine Startelf hat, solle sein übriges dazu beitragen: „Ich bin mir auch sicher, dass alle Spieler, die spielen werden, alles geben, denn der Konkurrenzkampf ist im Moment sehr, sehr groß.“
Die Admira muss sich in der „Bullen“-Arena einmal mehr auf ein ganz schweres Spiel einstellen. Der letzte Sieg in Salzburg datiert vom 11. März 2006 (1:0), also der ersten Saison der Red-Bull-Ära. Zuletzt setzte es für die Niederösterreicher zehn Niederlagen in der Mozartstadt. Und das bisher einzige Saisonduell endete am 11. September mit einem 0:4-Heimdebakel für die Admira. „Keiner außer uns erwartet etwas“, weiß Admira-Trainer Oliver Lederer über die klare Rollenverteilung beim Gastspiel in Wals-Siezenheim.
„Red Bull ist momentan das Maß aller Dinge, und sie zu bezwingen bedeutet eine unglaubliche Herausforderung. Wir haben uns gegen den WAC endlich für unsere starken Auftritte belohnt, Selbstvertrauen getankt und werden gegen Salzburg alles in die Waagschale werfen, um eine Überraschung zu liefern“, versprach der 38-Jährige, dessen Team in der Vorwoche beim 4:1-Heimerfolg über den WAC überzeugte.
Gleichzeitig wies Lederer auf den klaren Aufwärtstrend der Salzburger hin, die Anfang November in der Europa League einen 2:0-Sieg beim Ligue-1-Spitzenreiter Nizza und zuletzt in der Meisterschaft einen 2:1-Heimerfolg über Rapid gefeiert haben. Auch beim 1:1 in Krasnodar waren die Salzburger laut Lederer wieder die klar bessere Mannschaft.
„Die aktuelle Form von Red Bull Salzburg kommt schon sehr nahe an die Roger-Schmidt-Ära heran“, betonte der Admira-Coach, der aufgrund der Doppelbelastung „auf ein bisschen Müdigkeit“ der Salzburger am Sonntag hofft. „Wenn sie uns den Funken Raum geben, uns nicht ganz ernst nehmen, dann sind wir da. Wenn nicht, dann wird es ganz, ganz schwer“, erklärte Lederer, der weiß, wo der Hebel bei den „Bullen“ angesetzt werden muss. „Es gibt Möglichkeiten, man muss ihnen das Pressing nehmen, mit dem sie auch Nizza zerstört haben.“