Referendum in Italien - In Trentino-Südtirol gewann das Ja

Bozen/Rom (APA) - Die autonome Region Trentino-Südtirol hat am Sonntag beim Referendum über die Verfassungsreform im Gegensatz zu Gesamt-Ita...

Bozen/Rom (APA) - Die autonome Region Trentino-Südtirol hat am Sonntag beim Referendum über die Verfassungsreform im Gegensatz zu Gesamt-Italien mehrheitlich mit Ja gestimmt. 53,9 Prozent der Wähler in Trentino-Südtirol stimmten für die Reform der Regierung. Am Referendum beteiligten sich in der Region 72,2 Prozent der Wahlberechtigten.

Ministerpräsident Matteo Renzi, der infolge der Niederlage seinen Rücktritt angekündigt hat, kann sich mit einem Sieg des Ja auch in seiner Heimatregion Toskana sowie in der traditionell linksorientierten Region Emilia Romagna trösten. Auch die Auslandsitaliener stimmten für Renzis Reform. Das Ja schaffte es unter den Auslanditalienern auf 65 Prozent. Vier Millionen Auslandsitaliener waren aufgerufen, sich per Briefwahl zur geplanten Verfassungsreform zu äußern. Die Wahlbeteiligung lag bei 30 Prozent.

68,4 Prozent der Italiener beteiligten sich insgesamt am Referendum, was deutlich über den Erwartungen lag. Die hohe Wahlbeteiligung ist wahrscheinlich auf die konfrontativen Kampagnen zurückzuführen, die sowohl die Ja- als auch die Nein-Anhänger führten. Beim letzten Referendum in Italien im Juni, bei dem es um Ölbohrungen ging, lag die Beteiligung bei 34 Prozent.

Die große Mehrheit der Italiener - 59,1 Prozent - lehnte Renzis Verfassungsreform am Sonntag ab. Der sozialdemokratische Regierungschef zog in der Nacht auf Montag, wie vorher so angekündigt, die Konsequenzen und kündigte seinen Rücktritt an. „Ich habe verloren“, erklärte Renzi bei einer Pressekonferenz in seinem Amtssitz in Rom.