Britische Großbank RBS will wütenden Investoren 1 Mrd. Euro zahlen

London (APA/AFP) - Die britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) will einen Streit mit Investoren durch einen millionenschweren Vergle...

London (APA/AFP) - Die britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) will einen Streit mit Investoren durch einen millionenschweren Vergleich beenden. Das Unternehmen biete insgesamt 800 Mio. Pfund (948,96 Mio. Euro) zur Beilegung des Disputs, teilte die RBS am Montag mit.

Mit drei von fünf Investorengruppen sei bereits ein „vollständiger und endgültiger Vergleich“ vereinbart worden, die Gespräche mit den anderen beiden Gruppen liefen weiter.

In dem Konflikt geht es um eine stattliche Kapitalerhöhung der RBS im Jahr 2008 mit einem Volumen von zwölf Milliarden Pfund. Damit wollte sie sich auf stabilere Füße stellen, nachdem sich die Übernahme der niederländischen Bank ANB Amro als teurer Fehlgriff entpuppt hatte.

Doch nur Monate nach der Kapitalerhöhung musste die RBS vom britischen Staat gerettet werden. Dabei flossen 45,5 Mrd. Pfund an Steuergeldern. Bis heute gehört die RBS zu 73 Prozent dem Staat.

Die betroffenen Aktionäre machen geltend, sie seien bei der Kapitalerhöhung hinters Licht geführt worden. Die Finanzlage der RBS sei besser dargestellt worden, als sie tatsächlich war.

Die Bank habe sich mit den drei Investorengruppen geeinigt, „um weitere Ausgaben für Rechtsstreitigkeiten und die Belastung des Managements zu minimieren“, erklärte die RBS. Dies geschehe ohne ein Schuldeingeständnis. Gegen die Forderungen der übrigen Aktionäre werde die Bank sich weiterhin „vehement wehren“. Sollte mit den anderen beiden Investorengruppen keine Einigung gelingen, beginnt im März ein Prozess um den Streit.