Leitbörsen in Fernost schließen mehrheitlich etwas schwächer

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Asien und Australien haben am Montag mehrheitlich etwas schwächer geschlossen, nachdem die italienischen Wäh...

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Asien und Australien haben am Montag mehrheitlich etwas schwächer geschlossen, nachdem die italienischen Wähler am Sonntag die von Ministerpräsident Matteo Renzi befürwortete Verfassungsreform in einem Referendum abgelehnt hatten.

In Tokio fiel der Nikkei-225 um 0,82 Prozent auf 18.274,99 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong gab um moderate 0,26 Prozent auf 22.505,55 Einheiten nach. Der Shanghai Composite verlor 1,21 Prozent auf 3.204,71 Punkte.

In Sydney büßte der All Ordinaries Index 0,81 Prozent auf 5.458,00 Einheiten ein. Kursgewinne gab es damit nur in Mumbai, wo der indische Leitindex Sensex 30 um 0,45 Prozent auf 26.349,10 Zähler stieg.

Renzi hat noch in der Nacht auf Montag seinen Rücktritt als Ministerpräsident angekündigt. Die Niederlage beim Referendum war recht deutlich ausgefallen: Hochrechnungen zufolge dürften um die 60 Prozent gegen die von Renzi vorgeschlagenen Änderungen gestimmt haben.

Die asiatischen Börsen tendierten daraufhin zwar mit Abschlägen, dramatische Verluste blieben jedoch aus. In Mumbai, wo länger als an den anderen genannten asiatischen Börsen gehandelt wird, drehte der Sensex 30 sogar ins Plus, nachdem die europäischen Aktienmärkte im Frühhandel klar fester eröffnet hatten. Das Abstimmungsergebnis in Italien sei keine solche Überraschung gewesen wie das Votum der Briten für den EU-Austritt ihres Landes im Juni oder der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November, sagte der Analyst Yunosuke Ikeda von Nomura Securities.

Unterdessen hat China seinen abgeschotteten Aktienmarkt ein Stück weiter für ausländische Investoren geöffnet. Nach Shanghai vor zwei Jahren hat am Montag auch die Börse im südchinesischen Shenzhen eine Kooperation mit dem benachbarten Hongkong aufgenommen. Die weitere Öffnung ermöglicht ausländischen Anlegern, über Hongkong auch auf dem zweitwichtigsten chinesischen Börsenplatz Geld in Unternehmen in China anzulegen.

Der positive Effekt der Kooperation ist am Montag einem Bericht des „Nikkei Asian Review“ zufolge aber vorerst von Liquiditätssorgen in Zusammenhang mit steigenden Zinsen am chinesischen Interbanken-Markt überlagert worden. Der Shibor-Zinssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld leihen, habe den höchsten Stand seit zwei Monaten erreicht. Verantwortlich dafür seien die Maßnahmen der chinesischen Zentralbank zur Stützung des Yuan, sagte ein Marktbeobachter.

In Sydney sprangen die Titel der Duet Group um fast 17 Prozent nach oben. Das Hongkonger Unternehmen Cheung Kong Infrastructure will Medienberichten zufolge den Vermögensverwalter für 7,3 Mrd. australische Dollar übernehmen. Die Aktien von Cheung Kong Infrastructure reagierten an der Hongkonger Börse hingegen mit einem leichten Abschlag von 0,31 Prozent.