Referendum in Italien - Schelling sieht keine Gefahr für Eurozone
Rom/Brüssel (APA) - Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht trotz des Neins der Italiener zum Referendum für eine Verfassungsänderung...
Rom/Brüssel (APA) - Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht trotz des Neins der Italiener zum Referendum für eine Verfassungsänderung im Land und den politischen Folgen mit dem Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi keine Gefahr für die Eurozone insgesamt. Vor Beginn der Eurogruppe Montag in Brüssel sagte Schelling, es habe sich offenbar um eine Protestabstimmung gehandelt.
Der Minister bedauerte, dass sich Renzi nicht durchsetzen konnte. „Ich glaube, dass das ein absolut richtiger Weg inhaltlich gewesen wäre. Die von Renzi aufgeworfenen Fragen waren richtig gestellt. Die Verfassungsänderung ist dringend notwendig, das würde Reformen in Italien ermöglichen“.
Er würde allerdings die Folgen des Nein „nicht so dramatisch wie manche sehen“. Wenn man sich die Kapitalmärkte ansehe, hätten diese ein Nein offenbar schon eingepreist. Natürlich sei es für die italienische Regierung schwierig, die neu aufgestellt werden müsse. Seit zehn Jahren werde in Italien ein Reformkurs versucht, nun wäre „die Chance gewesen, das zu tun, es ist leider vertan“. Aber auch hier gelte es, den Volksentscheid zu respektieren.
Darauf angesprochen, dass offenbar der Nikolo für Österreich und der Krampus für Italien verteilt wurden und was das für die Eurozone insgesamt bedeutet, sagte der Minister, eine Gefahr für die Währungsunion insgesamt sehe er nicht. „Wir kennen alle Probleme in den Ländern. Italien ist nicht das einzige Land. Natürlich haben die jetzt einen Rückschlag bekommen. Aber ich bin überzeugt, dass Italien den Weg der Reformen beschreiten muss, um sich zu stabilisieren, sowohl die Schulden, die Banken und die wirtschaftliche Entwicklung“, so Schelling.