Europas Leitbörsen zu Mittag im Plus - Börse Mailand knapp im Minus
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Börsen haben sich am Montag vom „Nein“ beim italienischen Verfassungsreferendum nicht verunsicher...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Börsen haben sich am Montag vom „Nein“ beim italienischen Verfassungsreferendum nicht verunsichern lassen. Im Mittagshandel verzeichneten sie mehrheitlich deutliche Gewinne.
Der Euro-Stoxx-50 stieg um klare 1,31 Prozent auf 3.054,66 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte um 12.05 Uhr um ebenfalls deutliche 1,51 Prozent höher bei 10.672,06 Punkten. Der FTSE-100 der Börse London stieg etwas moderater um 0,34 Prozent auf 6.753,87 Stellen.
Der italienische Aktienindex FTSE MIB hat am Vormittag eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Nach einer sehr schwachen Eröffnung drehte er schnell klar ins Plus, gab diese aber wieder ab. Zuletzt tendierte er an der Mailänder Börse mit einem Minus von 0,10 Prozent bei 17.069,99 Zählern.
Die italienischen Wähler haben am Sonntag die von Ministerpräsident Matteo Renzi vorgeschlagenen Verfassungsänderungen deutlich abgelehnt. Hochrechnungen zufolge dürften um die 60 Prozent gegen die Reform gestimmt haben. Renzi hat noch in der Nacht auf Montag seinen Rücktritt angekündigt. Der von manchen Beobachtern befürchtete Kurssturz an den Börsen ist allerdings bisher ausgeblieben.
Das Abstimmungsergebnis in Italien sei keine solche Überraschung gewesen wie das Votum der Briten für den EU-Austritt ihres Landes im Juni oder der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November, sagte der Analyst Yunosuke Ikeda von Nomura Securities. Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, verwies zudem auf die Folgen von Renzis Rücktritt: „Italien dürfte jetzt eine Technokraten-Regierung bekommen. Das muss nichts Schlechtes bedeuten“. Übergangsregierungen hätten in Europa manchmal mehr hinbekommen als reguläre Regierungen.
Deutlich belastet vom Ausgang des Referendums wurden allerdings italienische Bankaktien. Die Titel der Intesa Sanpaolo waren im Mittagshandel mit einem Minus von 1,50 Prozent mit klarem Abstand die größten Verlierer im Euro-Stoxx-50. Die nicht mehr im Eurozonen-Leitindex enthaltenen Aktien der UniCredit brachen um 4,85 Prozent ein.
Für die Anteilsscheine der krisengeschüttelten Monte dei Paschi ging es 1,95 Prozent abwärts. Nach Renzis Rücktrittsankündigung wird sich im Laufe des Tages ein Bankenkonsortium zur geplanten 5 Mrd. Euro schweren Kapitalerhöhung für die Krisenbank Monte dei Paschi treffen, sagte ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA259 2016-12-05/12:13