Frankfurter Rentenmarkt tendiert tiefer
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Trotz des Neins der Italiener zur Verfassungsreform hat der Anleihemarkt vergleichsweise gelassen reagiert...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Trotz des Neins der Italiener zur Verfassungsreform hat der Anleihemarkt vergleichsweise gelassen reagiert und die Kurse von sicheren deutschen Staatsanleihen sind am Montag unter Druck geraten. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel sogar deutlich um 0,40 Prozent auf 160,48 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 0,33 Prozent.
Nach der deutlichen Ablehnung seiner Verfassungsreform hat der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi seinen Rücktritt angekündigt. Dem Land droht nun ein Machtvakuum. Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen legten daher zu. Bis zum Mittag stieg die Rendite für zehnjährige Anleihen um 13,3 Basispunkte auf 2,03 Prozent. Italiens Anleihekurse gerieten entsprechend unter Druck. Auch portugiesische und spanische Anleihen litten unter der Unsicherheit, wenn auch in einem geringeren Umfang. Insgesamt hielten sich die Kursausschläge jedoch in Grenzen, da die Ablehnung erwartet worden war.
Nach dem Scheitern der Verfassungsreform in Italien erwartet Dirk Gojny von der National-Bank am Montag ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) an den Finanzmärkten. „Im EZB-Tower dürfte man sich nach dem Abstimmungsergebnis und dem angekündigten Rücktritt von Matteo Renzi wieder einmal im Krisen-Modus befinden“, schrieb der Experte. „Vermutlich wird es von dort den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich.“
Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen uneinheitlich aus. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone blieb etwas hinter der Erstschätzung zurück. Positiv überraschten jedoch die Einzelhandelsumsätze, die im Oktober stärker gestiegen sind als erwartet