Längere Wahlkarten-Auszählung in Tirol: Ergebnis erst morgen
In Tirol wird ein Ergebnis wohl bis Dienstag auf sich warten lassen. Auch die Bekanntgabe des bundesweiten Ergebnisses verzögert sich somit.
Wien – Nach dem Sieg von Alexander Van der Bellen bei der Wiederholung der Bundespräsidentschafts-Stichwahl vom Sonntag wartet die Republik nun auf die Auszählung der Briefwahlstimmen. Am Wahlsieg des ehemaligen Grünen-Chefs werden diese nichts mehr ändern, der Vorsprung zu FPÖ-Kandidat Norbert Hofer dürfte vielmehr noch größer werden. Außerdem könnten zwei weitere Bundesländer an Van der Bellen fallen.
Gestartet wurde die Auszählung der Briefwahlstimmen Montagfrüh – laut Gesetz nicht vor 9 Uhr. Für die Wiederholungswahl vom Sonntag wurden 708.185 Wahlkarten ausgestellt, davon dürften rund 590.000 in die Briefwahlauszählung eingehen - Wahlkarten können nämlich auch bereits bei der Stimmabgabe in „fremden“ Wahllokalen am Sonntag verwendet werden oder überhaupt ungenutzt bleiben.
Auszählung in Tirol dürfte bis Dienstag dauern
Ob schon am Montagabend ein Ergebnis vorliegen wird, war vorerst offen. Die Auszählung dürfte jedoch wohl bis Dienstag andauern, hieß es von Seiten des Landes Tirol gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Begründet wurde dies mit den vielen Wahlkarten in Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land. Dementsprechend verzögert sich die Bekanntgabe des bundesweiten Endergebnisses.
Fix ist, dass nach Vorliegen des Gesamtergebnisses Innenressort-Chef Wolfgang Sobotka (ÖVP) in seinem Ministerium vor die Presse treten und das Wahlergebnis verlautbaren wird.
Van der Bellen kann damit rechnen, dass sich sein Ergebnis vom Sonntagabend von 51,68 Prozent noch deutlich nach oben schrauben wird. Laut Hochrechnungen darf der Wirtschaftsprofessor inklusive der Briefwahlstimmen mit mehr als 53 Prozent der Stimmen rechnen.
Drei Bundesländer bleiben fix blau
Mit den Briefwahlstimmen könnten laut den Hochrechnern der ARGE Wahlen auch noch zwei Bundesländer kippen: In Niederösterreich und Salzburg liegt Hofer im vorläufigen Ergebnis vom Sonntag nur ganz knapp vorne. Tritt diese Erwartung der Hochrechner ein, dann hätte der neue Bundespräsident in sechs Ländern die Mehrheit hinter sich. In Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und Wien lag er schon Sonntagabend vorne. Blau bleiben dürften demnach das Burgenland, Kärnten und die Steiermark.
Van der Bellen selbst wird frühestens am Dienstag, jedenfalls aber erst nach Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses durch Sobotka, ein Pressestatement abgeben.
FPÖ will bei PK in Zukunft blicken
Auch sein unterlegener Konkurrent plant einen Pressetermin: Gemeinsam mit FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache und Generalsekretär Herbert Kickl will Hofer am Dienstag offenbar schon wieder in die Zukunft blicken: „Nach der Wahl ist vor der Wahl!“, so der Titel der Pressekonferenz. (TT.com/APA)