Frankfurter Rentenmarkt tendiert etwas höher

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag nach deutlichen Verlusten vom Vortag wieder etwas gestiegen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future legte um 0,06 Prozent auf 160,55 Punkte (Dezember-Kontrakt) zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,34 Prozent.

Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung am deutschen Rentenmarkt. Trotz eines gescheiterten Referendums in Italien und dem angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi waren vergleichsweise sichere Bundesanleihen am Vortag deutlich unter Druck geraten.

Auch am zweiten Tag nach dem Nein der Italiener zum Verfassungsreferendum zeigten sich die Anleihemärkte in der Eurozone gelassen. Die Rendite für zehnjährige italienische Staatsanleihen ging im Mittagshandel sogar um acht Basispunkte auf 1,90 Prozent zurück. Am Vortag hatte die Rendite zeitweise über zwei Prozent notiert. Staatspräsident Sergio Mattarella hatte am Montagabend Regierungschef Matteo Renzi aufgefordert, seinen Rücktritt bis zur Verabschiedung des Haushalts 2017 aufzuschieben.

Experten erklären die ruhige Lage am Markt für europäische Staatsanleihen außerdem mit der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank an diesem Donnerstag eine Verlängerung ihres Anleihekaufprogramms verkünden wird.

Starke Konjunkturdaten aus Deutschland bewegten die Anleihen hingegen kaum. Das verarbeitende Gewerbe hatte im Oktober deutlich mehr Aufträge erhalten als erwartet.

Es gab 60 Verlierer mit Kursabschlägen von bis zu 0,29 Prozentpunkten. Dem standen sechs Gewinner mit Aufschlägen von bis zu 0,67 Prozentpunkten gegenüber. Unterm Strich verkaufte die Bundesbank Anleihen in einem Volumen von 0,5 Millionen Euro. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 141,67 Punkte. Diesen Index berechnet die Deutsche Börse auf Basis der Kassakurse ausgesuchter Anleihen.