Zahl der Tote bei Erdbeben in Indonesien auf 20 gestiegen
Banda Aceh (APA/AFP/dpa) - Bei einem schweren Erdbeben in der indonesischen Provinz Aceh sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen ums Leben g...
Banda Aceh (APA/AFP/dpa) - Bei einem schweren Erdbeben in der indonesischen Provinz Aceh sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurden verletzt, wie die Lokalbehörden am Mittwoch berichteten. „Einige der Toten sind Kinder“, sagte der stellvertretende Bezirkschef der am stärksten betroffenen Gegend Pidie Jaya, Said Mulyadi.
Nach Angaben der Behörden wurden zudem dutzende Menschen unter Trümmern vermutet. Das Beben der Stärke 6,5 hatte sich in der Früh vor der Küste der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra ereignet, zahlreiche Häuser wurden zerstört. Die Erschütterungen überraschten viele Bewohner der muslimisch geprägten Region bei den Vorbereitungen zum Morgengebet.
Vor den Krankenhäusern des Bezirks leisteten Ärzte auf der Straße erste Hilfe, wie Muyadi berichtete. Die Menschen hätten Angst vor Nachbeben und trauten sich deshalb nicht in Gebäude.
Der Bezirksbeamte Apriadi Achmad sagte, ein älterer Mann habe offenbar einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Dutzende weitere Menschen seien vermutlich noch in beschädigten Häusern eingeschlossen. Rettungskräfte würden versuchen, mit Hilfe von schwerem Gerät zu den Verschütteten vorzudringen, in der Hoffnung, Überlebende zu finden.
Der Erdbebenherd lag aber nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Bei solchen Beben sind die Schäden oft erheblich. Die USGS schätzte die Stärke auf 6,5.
Nach Angaben von Seismologen war das Beben fast in der gesamten Provinz Aceh zu spüren, die bei der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean zu Weihnachten 2004 schwer zerstört worden war. Aus Angst vor einer hohen Flutwelle flohen viele Küstenbewohner am Mittwoch in Panik aus ihren Häusern. Es wurde aber keine Tsunami-Warnung ausgegeben.
Vor zwölf Jahren hatte der durch ein heftiges Seebeben ausgelöste Tsunami an den Küsten des Indischen Ozeans allein in Indonesien mehr als 170.000 Menschen in den Tod gerissen. Zehntausende weitere Menschen starben in anderen betroffenen Staaten, darunter Thailand, Sri Lanka und Indien.