Regierungskrise kostet Scala-Saisoneröffnung die Politpromis

Mailand/Rom (APA) - Die Scala in Mailand startet in die neue Saison mit wenig Promis. Stargäste der italienischen Politik, angefangen bei St...

Mailand/Rom (APA) - Die Scala in Mailand startet in die neue Saison mit wenig Promis. Stargäste der italienischen Politik, angefangen bei Staatschef Sergio Mattarella oder Kulturminister Dario Franceschini und Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan, sagten wegen der Regierungskrise in Rom ihre Teilnahme an der am Mittwochabend geplanten Saisoneröffnung mit der Originalversion von Puccinis „Madama Butterfly“ ab.

Mattarella wird am Mittwochabend oder spätestens am Donnerstag politische Konsultationen nach dem Rücktritt von Premier Matteo Renzi aufnehmen. An der Premiere werden jedoch Spaniens Exkönig Juan Carlos, der Schauspieler Roger Moore oder der Startänzer Roberto Bolle erwartet.

Bei der Premiere am Mittwochabend steht Scala-Musikdirektor Riccardo Chailly am Pult, Alvis Hermanis führt Regie. „Madama Butterfly“ wird an der Scala 112 Jahre nach ihrer Premiere in der Mailänder Fassung des Jahres 1904 aufgeführt, die später von Dirigent Arturo Toscanini abgeändert wurde. Die Saison der Scala wird traditionsgemäß am 7. Dezember eröffnet, Tag des Heiligen Ambrosius, Patron der Stadt Mailand.

In der neuen Saison wird Chailly auch Rossinis „Gazza Ladra“ in der Regie des italienischen Oscar-Preisträgers Gabriele Salvatores dirigieren. Der Koreaner Myung-whun Chung wird für Verdis „Don Carlo“ in der Regie von Peter Stein am Pult stehen. Zubin Mehta leitet wie in Wien einen „Falstaff“, Regisseur ist dabei Damiano Michieletto, der die Oper bereits bei den Salzburger Festspielen inszeniert hat.

Außerdem soll Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in einer Version des verstorbenen Regisseurs Giorgio Strehler aufgeführt werden. Geplant ist auch Verdis „Traviata“ in einer Version der italienische Regisseurin Liliana Cavani mit Anna Netrebko in der Hauptrolle. Der Dirigent Paavo Jaervi wird „Don Giovanni“ in der Inszenierung von Regisseur Robert Carsen aufführen.

Mehr als zehn Jahre nach seinem Abschied im Streit kehrt auch Riccardo Muti wieder an die Scala zurück. Der Dirigent wird am 20. und 21. Jänner 2017 zwei Konzerte seines Chicago Symphony Orchestra mit zwei verschiedenen Programmen dirigieren. Es handelt sich um die ersten Auftritte des Maestro, seitdem er sich 2005 im Streit von der Scala verabschiedet hatte, wo er zuvor seit 1986 als Musikdirektor im Einsatz war.