vida: Koch und Kellner haben nichts auf Mangelberufsliste verloren

Wien (APA) - Eine klare Absage hat die Gewerkschaft vida dem Vorarlberger Tourismuslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) erteilt. Rüdisser hatt...

Wien (APA) - Eine klare Absage hat die Gewerkschaft vida dem Vorarlberger Tourismuslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) erteilt. Rüdisser hatte am Mittwoch in einem offenen Brief an den Bund die Aufnahme von einzelnen Tourismus-Berufen in die Liste der Mangelberufe gefordert. „Die Branche ist aufgefordert, ihre Hausübungen zu machen und so die Probleme zu lösen“, kritisierte Gewerkschafter Berend Tusch.

Köche und Kellner hätten nichts auf der Liste der Mangelberufe verloren, betonte der Vorsitzende des Fachbereichs Tourismus bei vida. Nur durch ordentliche Arbeitsbedingungen und Ausbildung sowie die Einhaltung der Arbeitszeitgrenzen könne dem Fachkräftemangel in Österreich wirksam etwas entgegengesetzt werden, zeigte sich Tusch überzeugt. „Der Ruf nach billigen Arbeitskräften wird das Problem nicht lösen“, setzte der Gewerkschafter in Richtung Vorarlberg nach.

Hintergrund der Forderung des Vorarlberger Landesrates ist ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den im Tourismus wichtigen Berufen Koch und Kellner. In Wien liegt laut der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die Stellenandrangsziffer für Gaststättenköche bei 4,5, in Tirol bei 0,6. Für die Aufnahme in die Mangelberufsliste (mit welcher der Erhalt einer Rot-Weiß-Rot-Karte und somit einer zwölfmonatigen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bei einem bestimmten Arbeitgeber für Angehörige von EU-Drittstaaten möglich wäre) ist allerdings der österreichweite Durchschnitt bei der Stellenandrangsziffer entscheidend. Die Kammer wünscht sich hier eine regionale Betrachtung, etwa nach Bundesländern.