EU-Solidaritätskorps - Kommissar: „EU-Bürger näher zusammenbringen“

Brüssel (APA) - Angesichts der europäischen Herausforderungen wie Armut oder Flüchtlingskrise setzt EU-Bildungskommissar Tibor Navracsic sei...

Brüssel (APA) - Angesichts der europäischen Herausforderungen wie Armut oder Flüchtlingskrise setzt EU-Bildungskommissar Tibor Navracsic seine Hoffnungen in das Solidaritätskorps für die Jugend. Gemeinsame Erfahrungen würden junge EU-Bürger „näher zusammenbringen und einen Sinn für Gemeinschaft“ ermöglichen, sagte der ungarische Kommissar am Mittwoch in Brüssel der APA.

Kurz zuvor hatte die EU-Kommission den Startschuss für das Europäische Solidaritätskorps, das EU-Bürgern unter 30 Jahren die Möglichkeit der freiwilligen Hilfe bei Krisensituationen gibt. Der Dienst solle auf dem bereits seit 30 Jahren bestehenden Europäischen Freiwilligendienst (EFD) „aufbauen“ und nicht - wie Kritiker bemängeln - eine Parallelstruktur schaffen, erklärte Navracsic weiter.

Denn das Solidaritätskorps bestehe im Gegensatz zum EFD nicht ausschließlich auf einer „freiwilligen Säule, sondern auch auf einer Beschäftigungssäule“. Das bedeutet, dass die jungen Menschen auch als regulärer Arbeitnehmer, Praktikanten oder Auszubildende eingestellt werden können. Damit habe das „Solidaritätskorps“ einen breiteren Ansatz, so Navracsic. Ist diese Initiative erfolgreich - bis 2020 sollen sich insgesamt 100.000 Jugendliche engagiert haben - will die Kommission die Zielgruppe auch auf Erwachsene ausweiten.

Finanziert wird der Europäische Solidaritätskorps durch Mittel aus verschiedenen Programmen wie Erasmus+ oder aus dem Sozialfonds. Insgesamt stehen für das kommende Jahr 102 Million Euro zu Verfügung. Auf der Webseite https://europa.eu/youth/solidarity_en können sich Interessierte bereits registrieren.