Chinas Regierung warnt Firmen vor irrationalen Auslandsinvestitionen
Shanghai (APA/AFP) - Die umfangreichen Übernahmen chinesischer Unternehmen im Ausland bereiten der Regierung in Peking Sorgen. „Die Aufsicht...
Shanghai (APA/AFP) - Die umfangreichen Übernahmen chinesischer Unternehmen im Ausland bereiten der Regierung in Peking Sorgen. „Die Aufsichtsbehörden beobachten aufmerksam irrationale Tendenzen bei Auslandsinvestitionen“, erklärte das Handelsministerium am späten Dienstagabend. Dabei gehe es unter anderem um die Bereiche Immobilien, Hotellerie, Kino und Sport.
„Wir fordern die Unternehmen auf, entsprechende Entscheidungen vorsichtig zu treffen“, hieß es in der Mitteilung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua verbreitet wurde.
Chinesische Firmen haben zuletzt riesige Summen im Ausland investiert. Ein Grund war die schwächelnde einheimische Wirtschaft, allerdings ermutigte auch die Regierung die Unternehmen, ausländische Marken und Technologien zu erwerben.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden offiziellen Angaben zufolge 61,7 Mrd. Dollar (57,5 Mrd. Euro) im Ausland investiert, mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Die Zukäufe insbesondere in Europa und den USA gingen quer durch alle möglichen Branchen von der Filmindustrie bis hin zum Fußball.
Inzwischen machen China aber die umfangreichen Kapitalabflüsse ins Ausland zu schaffen. Der Yuan geriet immer weiter unter Druck. Zugleich wurde die Kritik aus Europa und den USA lauter, dass es ausländische Firmen bei anvisierten Expansionen in China deutlich schwerer haben als umgekehrt.
Medienberichten von vergangener Woche zufolge plant Peking nun drastische Einschränkungen: Die meisten Auslandsinvestitionen mit einem Volumen von mehr als 10 Mrd. Dollar sollen demnach verboten werden. Auch alle Zukäufe von chinesischen Firmen im Ausland abseits ihres Kerngeschäfts würden ab einem Volumen von einer Milliarde Dollar untersagte.