Oppitz sieht Innsbruck als Reformmotor
Die Bürgermeisterin glaubt, dass Innsbruck „Olympia neu“ Rückenwind geben könnte. Die SPÖ ist für eine Volksbefragung.
Innsbruck –Bis Mai soll die Machbarkeitsstudie zu Olympischen Winterspielen 2026 in Innsbruck/Tirol vorliegen. Während in Tirol noch analysiert wird, will Graubünden bereits am 12. Februar für eine mögliche Olympiabewerbung 2026 das Volk befragen. Im Schweizer Nachbarkanton, wo St. Moritz und Davos Host City werden wollen, hat man die Budgets ebenfalls schon abgesteckt. Rund 23 Millionen Euro werden als Bewerbungs- und 1,5 Milliarden Euro als Veranstaltungsbudget für Olympia veranschlagt. Innsbruck/Tirol wird wohl mit denselben Summen rechnen müssen. Spätestens Ende 2017 muss eine Bewerbung erfolgen.
In Tirol rückte zuletzt die Frage einer Volksbefragung vor einer Kandidatur in den Mittelpunkt. Die Grünen und die Freiheitlichen haben sich bereits klar dafür ausgesprochen. In der Volkspartei will man zuerst die Ergebnisse der Studie abwarten. Darin soll auch geklärt werden, wie eine optimale Bürgerbeteiligung erfolgen kann. Dass es ohne eine Volksbefragung wohl nicht gehen wird, ist in der ÖVP aber ein offenes Geheimnis.
Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bringt hinsichtlich der Bürgerbeteiligung u. a. das Vorarlberger Modell von Bürgerräten ins Spiel. In diesem Bürgerbeteiligungsprozess werden Bewohner eingeladen, über zentrale Fragen zu diskutieren. Vor einer etwaigen Volksbefragung, für die Oppitz-Plörer landesweite Präferenzen erkennen lässt, fürchte man sich nicht, derzeit stünde jedoch das Erstellen der Voraussetzungen im Vordergrund. „Was brauchen wir dazu, wo sind die möglichen Austragungsorte?“, so Oppitz-Plörer. Bei den Youth Olympic Games 2012 habe Innsbruck eine Trendwende eingeleitet und den neuen olympischen Gedanken aufgezeigt: „Nachhaltige Formate, die ökologisch, ökonomisch sowie sozial nachhaltig Wirkung zeigen.“
Oppitz-Plörer traut es dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, zu, die Olympiareform mit der „Agenda 2020“ umzusetzen. „Dafür ist wahrscheinlich ein gewisser Rückenwind notwendig, Innsbruck könnte hier Angebote machen.“ Überhaupt seien Innsbruck und Tirol mit der Innsbruck-Tirol sports GmbH, die u. a. die Winterjugendspiele und die Children Games durchgeführt hat, gut aufgestellt. Die Bürgermeisterin bezeichnet die Winterspiele als nicht ganz einfach, aber Innsbruck/Tirol sei im Sinne von abgespeckten Olympischen Spielen dazu imstande.
Aufgrund der Größe der Veranstaltung und der sich abzeichnenden finanziellen Beteiligung der öffentlichen Hand steht für SPÖ-Landesparteivorsitzende Elisabeth Blanik eine Volksbefragung über eine Olympia-Bewerbung außer Diskussion. „Sportminister Doskozil hat die Bürgerbeteiligung ja bereits klar angesprochen.“ Gegen den Willen der Bevölkerung könne man Olympia nicht durchführen. Die SPÖ sei prinzipiell für Olympia. „Aber zuvor müssen alle Fakten auf dem Tisch liegen, ob es überhaupt Sinn macht, und die Bevölkerung muss befragt werden.“ (pn)