Katholische Kirche im Kongo vermittelt in Streit Regierung-Opposition
Kinshasa (APA/AFP) - Angesichts des Streits in der Demokratischen Republik Kongo um eine weitere Amtszeit für Staatschef Joseph Kabila hat d...
Kinshasa (APA/AFP) - Angesichts des Streits in der Demokratischen Republik Kongo um eine weitere Amtszeit für Staatschef Joseph Kabila hat die katholische Kirche am Donnerstag Vertreter von Regierung und Opposition zu Verhandlungen versammelt.
Ziel des nationalen Dialogs sei es, einen „größeren Konsens“ in der Frage des Wahlprozesses herzustellen, sagte der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), Marcel Utembi, beim Empfang der 30 Teilnehmer. Der Abschluss der möglicherweise bis Dienstag dauernden Verhandlungen müsse „dringend zum Frieden, zur Versöhnung und zu friedlichen Wahlen“ führen, mahnte Utembi. Dann könne der in der Verfassung vorgesehene „politische Wechsel“ zustande kommen, fügte der Erzbischof von Kisangani hinzu.
Kabila beabsichtigt, nach dem Auslaufen seines Mandats am 20. Dezember für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Das verstieße gegen die Verfassung. Die Demokratische Republik Kongo durchlebt bereits seit der Wiederwahl des Präsidenten im Jahr 2011 eine schwere politische Krise. Die Opposition bezichtigte Kabila, der seit 2001 an der Macht ist, massiver Wahlfälschungen. Der Oppositionsführer Etienne Tshisekedi erkannte die amtlichen Wahlergebnisse nicht an und erklärte sich zum „gewählten Präsidenten“.
Die Regierung der ehemaligen Kolonie Belgisch-Kongo hat bis Jahresende alle Demonstrationen verboten, nachdem im September Proteste der Opposition gewaltsam eskaliert waren. Nach Angaben der UNO wurden dabei 49 Zivilisten und vier Polizisten getötet.