Europas Leitbörsen nach EZB-Beschlüssen klar im grünen Bereich

Frankfurt am Main (APA) - Nach den heutigen geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Leitbörsen Europas am D...

Frankfurt am Main (APA) - Nach den heutigen geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Leitbörsen Europas am Donnerstag einheitlich im grünen Bereich geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 gewann klare 1,39 Prozent auf 3.185,79 Einheiten.

Nach einem eher lustlosen Vormittagshandel verschaffte die EZB mit ihren neu beschlossenen Maßnahmen den Börsen am Nachmittag spürbar Auftrieb. Die EZB hat ihr Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere bis mindestens Ende des Jahres 2017 verlängert. Die Notenbank will allerdings ab April monatlich statt 80 Mrd. nur noch 60 Mrd. Euro in den Markt pumpen. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, blieb unverändert auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Fast zwei Jahre nach dem Start des gewaltigen Kaufprogramms im März 2015 werteten viele Volkswirte die Verlängerung als erstes Signal, dass die Notenbank allmählich zur Normalität zurückkehrt. EZB-Präsident Mario Draghi betonte jedoch, das Führungsgremium der Notenbank habe nicht über einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gesprochen. Die EZB werde für eine lange Zeit an den Märkten präsent sein, sagte der Italiener.

Die Entscheidungen der EZB sorgten vor allem im europäischen Bankensektor für Kursaufschläge. Im Euro-Stoxx-50 rangierten demnach Banco Santander (plus 5,27 Prozent), BBVA (plus 4,47 Prozent) und Societe Generale (plus 4,45 Prozent) an den ersten Plätzen.

Außerhalb des Leitindex zogen UniCredit-Papiere um 2,98 Prozent an. Die angeschlagene italienische Bank verschafft sich mit dem Verkauf eines großen Teils der polnischen Bank Pekao weitere Luft. Für umgerechnet rund 2,4 Mrd. Euro trennt sich die UniCredit von weiteren 32,8 Prozent an Pekao und behält noch 7,3 Prozent. Dieser Anteil soll in Kürze über die Börse verkauft werden.

Auch bei der Krisenbank Monte dei Paschi (MPS) gab es ein Plus von 4,11 Prozent zu verbuchen, nachdem die Titel bereits am Vortag um knapp 11 Prozent hochgeschnellt waren. Das Geldhaus braucht mehr Zeit für die Beschaffung von frischem Kapital und beantragte bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Verlängerung der Frist für die Erfüllung des Rettungsplans bis zum 20. Jänner 2017. Weiterhin halten sich Gerüchte über einen staatlichen Eingriff zur Rettung der Bank, die rund 5 Mrd. Euro frisches Kapital einsammeln muss.

Der lukrative Verkauf seiner Tochter Hotelbeds hat indessen dem weltgrößten Reisekonzern TUI im Jahr der Türkei-Krise einen Milliardengewinn verschafft. Unterm Strich verdiente das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,04 Mrd. Euro und damit etwa dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. TUI-Papiere zogen in London um 3,29 Prozent nach oben.

~

Index Änderung Änderung Zuletzt

Punkte Prozent Wien ATX FEIERTAG 2.592,86 Frankfurt DAX 11.179,42 192,73 1,75 10.986,69 London FT-SE-100 6.931,55 29,32 0,42 6.902,23 Paris CAC-40 4.735,48 40,76 0,87 4.694,72 Zürich SPI 8.685,38 19,78 0,23 8.665,60 Mailand FTSEMIB 18.427,86 297,20 1,64 18.130,66 Madrid IBEX-35 9.145,40 185,00 2,06 8.960,40 Amsterdam AEX 466,67 4,56 0,99 462,11 Brüssel BEL-20 3.565,45 33,62 0,95 3.531,83 Stockholm SX Gesamt 1.520,15 16,20 1,08 1.503,95 Europa Euro-Stoxx-5 3.185,79 43,55 1,39 3.142,24

0

Euro-Stoxx 340,38 4,26 1,27 336,12 ~

~ ISIN EU0009658145 ~ APA405 2016-12-08/18:02