BaFin will riskante Hebelprodukte für Privatanleger verbieten

Frankfurt am Main (APA/Reuters) - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin will Privatanleger besser schützen und ihnen deshalb den Kauf bestimmter...

Frankfurt am Main (APA/Reuters) - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin will Privatanleger besser schützen und ihnen deshalb den Kauf bestimmter Hebelprodukte verbieten. Differenzgeschäfte (CFDs) mit einer Nachschusspflicht dürften Privatkunden künftig nicht mehr angeboten werden, erklärte die Bonner Behörde am Donnerstag.

„Das Verlustrisiko ist bei CFDs mit Nachschusspflicht für den Anleger unkalkulierbar“, sagte BaFin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele. „Aus Verbraucherschutzgründen können wir das nicht akzeptieren.“ Im Sommer hatte die BaFin bereits angekündigt, den Verkauf von Bonitätsanleihen an Privatkunden untersagen zu wollen.

Bei Differenzgeschäften spekulieren Anleger auf die Kursentwicklung von Basiswerten - etwa von Aktien, Rohstoffen, Währungspaaren oder Zinssätzen. Der Kapitaleinsatz ist dabei verglichen zu einem Direktinvestment gering. Positive oder negative Kursänderungen des Basiswerts werden von einem CFD nachvollzogen. Bei einer positiven Abweichung erhält der Anleger den Differenzbetrag, bei einer negativen muss er diesen ausgleichen. Die Produkte waren Anfang 2015 in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, als die Schweiz die Bindung des Franken an den Euro überraschend aufgab. Der Euro brach daraufhin gegenüber dem Franken ein - und auf viele CFD-Investoren kamen hohe Nachschusspflichten zu. Bei Verbraucherschützern gingen in der Folge zahlreiche Beschwerden ein.