Dt.-Börse-Chef: LSE-Fusion noch lange nicht in trockenen Tüchern

London/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Deutsche Börse ist bei der anvisierten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) laut Vorstandschef Ca...

London/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Deutsche Börse ist bei der anvisierten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) laut Vorstandschef Carsten Kengeter noch lange nicht am Ziel. Aktuell werde der gut 25 Milliarden Euro schwere Zusammenschluss von den EU-Wettbewerbshütern geprüft, sagte Kengeter am Donnerstag bei einer Wirtschaftskonferenz in Frankfurt.

„Danach gibt es eine ganze Reihe von nationalen und regionalen Bewilligungen, die noch kommen müssen. Also, das ist überhaupt nicht klar, dass das klappt“, so Kengeter. Er habe keine Gedanken ans Scheitern, müsse als Geschäftsmann aber auf alle möglichen Ausgänge vorbereitet sein.

Die EU-Kommission will beiden Börsenbetreibern nächste Woche in einem vertraulichen Schreiben mitteilen, welche Bedenken sie gegen die Fusion hat. Diese können beide Parteien dann durch Argumente oder Zugeständnisse ausräumen. Nach der EU-Kommission muss dann unter anderem noch die hessische Börsenaufsicht grünes Licht geben. Sie sieht es Insidern zufolge kritisch, dass die Holdinggesellschaft der fusionierten Börse nach den aktuellen Plänen in London angesiedelt werden soll.

Viele Finanzmanager in Frankfurt haben Zweifel, dass Kengeter bei der Deutschen Börse bleibt, wenn die LSE-Fusion scheitert. Auf die Frage, ob man ein so großes Projekt - ähnlich wie der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi beim Verfassungsreferendum - mit der eigenen Karriere verknüpfen müsse, äußerte sich Kengeter zurückhaltend: „Die Deutsche Börse ist mit mir und ohne mich ein wunderbares Unternehmen“.

~ ISIN DE0005810055 WEB http://www.londonstockexchange.com/home/homepage.htm

http://deutsche-boerse.com ~ APA445 2016-12-08/19:14