Gericht in Belgrad lehnt Rückgabe von Renaissancewerken an Italien ab

Belgrad/Bologna (APA) - Ein Gericht in Belgrad hat einen Antrag der Staatsanwaltschaft von Bologna auf Konfiszierung von acht Gemälden von R...

Belgrad/Bologna (APA) - Ein Gericht in Belgrad hat einen Antrag der Staatsanwaltschaft von Bologna auf Konfiszierung von acht Gemälden von Renaissancekünstlern wie Tizian, Tintoretto und Paolo Veneziani abgelehnt, die im Zweiten Weltkrieg aus einer Sammlung in Florenz verschwunden waren. Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

Laut dem Gericht seien die rechtlichen Bedingungen in punkto internationale Rechtshilfe nicht erfüllt worden. Die Staatsanwaltschaft von Bologna ermittelt wegen Hehlerei. Die Gemälde waren bereits zwischen 2004 und 2005 in Italien zu sehen. Sie waren vom Museum in Belgrad für Ausstellungen in Bologna und Bari verliehen worden, danach aber wieder nach Serbien zurückgekehrt. Experten und Kunsthistoriker in Belgrad behaupten, die Werke seien legal im Belgrader Museum aufbewahrt und sollten nicht an Italien zurückgegeben werden.

Hinter dem Verschwinden der Werke vermuten die Italiener Ante Mimara Topic, einen jugoslawischen Antiquitätenhändler mit engen Verbindungen zum Nazireichsmarschall Hermann Göring. Topics Frau Wiltrud Mersmann arbeitete 1949 in München in der Sammelstelle für gestohlene Kunstwerke. Sie soll dafür gesorgt haben, dass die acht Kunstwerke nach Belgrad gelangten.