Europas Leitbörsen zur Eröffnung kaum verändert erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am Ende einer gewinnträchtigen Woche dürfte am europäischen Aktienmarkt zunächst Ruhe einkehren. Der F-DAX als Indikator für den wichtigsten deutschen Aktienindex signalisierte zuletzt eine nahezu unveränderte Eröffnung mit minus 0,03 bei 11.176,00 Punkten.

Der Index wichtiger Aktien in der Eurozone, der Euro-Stoxx-50, deutete einen ebenfalls fast unveränderten Start mit einem Plus von 0,04 Prozent auf 3.187 Einheiten an. Auch in London ließ der Future des FTSE-100 auf einen marginal höheren Handelsbeginn schließen. Er zeigte mit Plus 0,02 Prozent einen Stand von 6.933 Zählern.

Triebfeder war in Europa die Fortsetzung des gigantischen Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank, die nun bis Ende nächsten Jahres die Märkte weiter allmonatlich mit Abermilliarden flutet. Der DAX hat in dieser Woche beispielsweise bereits mehr als 6 Prozent zugelegt und hatte ein Jahreshoch bei 11.193 Punkten erreicht.

Die EZB-Entscheidung verlieh den europäischen Leitbörsen deutliche Impulse. Nicht wenige Experten rechnen nun mit einer Jahresendrally. Der Euro-Stoxx-50 war zuletzt gut gelaufen, dürfte sich am Freitag zu Handelsbeginn aber zunächst ausruhen.

Helaba-Analyst Christian Schmidt rechnet allerdings mit insgesamt eher steigenden Kursen auf kurze Sicht: Es könne davon ausgegangen werden, dass einige Marktteilnehmer den rechtzeitigen Sprung auf den fahrenden Zug verpasst hätten und nun schnell noch einsteigen müssten. „Dafür sprechen auch die überdurchschnittlich hohen Handelsumsätze“, schrieb er in der Früh.

Als Stütze dürfte sich dabei die Wall Street erweisen, wo der Dow Jones Industrial seinen jüngsten Rekordlauf am Vorabend ungehindert fortsetzte und es nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, bis er erstmals in seiner Geschichte über 20.000 Punkte springt. Auch die meisten asiatischen Börsen zeigten sich am Morgen freundlich mit Gewinnen besonders in Japan.

Unter den Einzelwerten stachen vorbörslich die Aktien von RWE heraus, die nach einem deutlichen Kursverfall an den Vortagen zur Stabilisierung ansetzen. Auf der Handelsplattform Tradegate stieg der Kurs gegenüber dem Xetra-Schluss um ein gutes Prozent.

Eine Kaufempfehlung der US-Großbank JPMorgan hat den gebeutelten Aktien der Gea Group zu einer Erholung verholfen. Auf Tradegate stieg der Kurs gegenüber dem Xetra-Schluss um 2 Prozent. JPMorgan-Analyst Glen Liddy bezeichnete den Kursverfall nach der Gewinnwarnung im Oktober als übertrieben und sieht die Aktie nun als attraktiv bewertet an, zumal das Unternehmen zu viel Bargeld horte und einen Teil dieses überschüssigen Kapitals per Aktienrückkauf an die Anteilseigner ausschütten könne.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA058 2016-12-09/08:53