Syrien

Gefechte in Aleppo gehen weiter, UNO fordert sofortige Waffenruhe

Das Leid durch den Krieg in Syrien ist unermesslich. (Archivbild)
© APA/AFP/YOUSSEF KARWASHAN

Innerhalb von nur 24 Stunden sollen Tausende Menschen die umkämpften Viertel verlassen haben. Zudem sollen auch zahlreiche Kämpfer ihre Waffen niedergelegt haben.

Moskau/Aleppo/Damaskus – Die syrische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten Stunden nach einer von Moskau verkündeten Feuerpause am Freitagnachmittag erneut den Osten der Stadt Aleppo angegriffen. Die Angriffe galten den nur noch wenigen noch von Aufständischen kontrollierten Gebieten, wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, die den Rebellen nahe steht.

Nach Angaben der Beobachter beschossen zugleich Rebellen Viertel, die von der Regierung und verbündeten Milizen kontrolliert werden. Der russischen Außenminister Sergej Lawrow hatte am Donnerstag erklärt, die syrische Armee habe ihre Angriffe in Aleppo unterbrochen, um etwa 8.000 Zivilisten aus der Stadt zu bringen. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Die UN-Vollversammlung forderte indes in einer mit breiter Mehrheit verabschiedeten Resolution eine sofortige Waffenruhe. Für den von Kanada eingebrachten Resolutionsentwurf, der auch lebensnotwendige Hilfslieferungen fordert, stimmten am Freitag 122 Nationen. Dagegen votierten 13 Nationen, 36 Länder enthielten sich.

Moskau: 8.500 Menschen verließen Konfliktzone

Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass innerhalb von 24 Stunden rund 8.500 Menschen die Konfliktzone verlassen hätten. Zudem hätten einige Kämpfer die Waffen niedergelegt. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Der russischen Armee zufolge arbeiten in Ost-Aleppo auch Spezialisten aus Moskau an der Entschärfung von Minen und anderen Sprengsätzen. Russland ist ein Verbündeter der syrischen Führung und unterstützt die Regierungstruppen seit einem Jahr militärisch.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Donnerstag gesagt, die syrische Armee habe ihre Angriffe in Aleppo unterbrochen, um etwa 8.000 Zivilisten aus der Stadt zu bringen. Doch gingen die Kämpfe nach Angaben von Aktivisten weiter. Lawrow kündigte zudem ein Treffen russischer und US-amerikanischer Experten für diesen Samstag in Genf an. Sie sollten ein Abkommen mit einer Lösung für Ost-Aleppo erarbeiten. (APA/dpa)