Kühe als Weihnachtsgeschenk
Volksschüler aus Innsbruck machen den Schulbesuch für Kinder in Uganda möglich.
Innsbruck –Unter dem Motto „Muh, muh, wir kaufen eine Kuh“ veranstaltete die Volksschule Innere Stadt in Innsbruck heuer eine besondere Adventaktion – für einen guten Zweck. 250 Kinder und drei Religionslehrerinnen organisierten eine Adventfeier, um Spenden für die Aktion Bruder und Schwester in Not zu sammeln. Die Spenden fließen in je eine Kuh für zwei Familien in Uganda, damit diese durch den Verkauf der Milch das Schulgeld der Kinder bezahlen können.
„Kinder sollen von klein auf lernen, an andere zu denken, auch wenn diese anderen Menschen weit weg wohnen“, spricht die Religionslehrerin Gertrud Geissler über die pädagogische Intention hinter der Aktion. Zusammen mit ihren Kolleginnen Beate Spöck und Maria Decristoforo organisierte sie heuer das Projekt. Bei einer Adventfeier an der Schule, zu der Eltern, Großeltern und Freunde der Kinder eingeladen waren, wurden Spenden gesammelt. Die Kinder malten Kuh-Bilder, die bei der Adventfeier für eine Spende verkauft wurden. Kekse und Säfte gab es bei der „Labestation“, die Schüler der 4. Klassen verkauften Selbstgebasteltes. Ein für eine Adventfeier exotisch angehauchter „Bananenmilch-Stand“ verknüpfte die Adventfeier mit Afrika und der Kuh-Geschenkidee. In einem eigens eingeübten Theaterstück stellten die Kinder außerdem den Lebensalltag von Kindern in Uganda pantomimisch dar: vom Wasserholen am Brunnen über die Hausarbeit, die Bananenernte und den Wunsch, in die Schule gehen zu können. „Durch die Geschichte konnten sich die Kinder hineinfühlen in die Lebenssituation eines Kindes in Uganda und gleichzeitig verstehen: Eine Kuh verändert das Leben zum Besseren, denn durch den Verkauf der Milch kann die Familie etwas Einkommen erwirtschaften“, erklärt Geissler. Zum Abschluss der Adventfeier gaben die Kinder ein eigens gedichtetes „Kuh-Lied“ zum Besten, in dem auch die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich thematisiert wurde. Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde ließen sich von der Begeisterung der Kinder anstecken und spendeten großzügig: „Die 750 Euro für die Anschaffung einer Kuh schaffen wir, habe ich mir gedacht“, sagte Geissler zu den Vorbereitungen, die bereits im Oktober starteten. „Dass es nun zwei Kühe geworden sind, ist eine schöne Überraschung.“
Matthias Danninger von Bruder und Schwester in Not der Diözese Innsbruck informierte bei der Adventfeier über die Hintergründe der Geschenkidee. In Uganda in Ostafrika steht die Bevölkerung am Land vor der großen Herausforderung, die Familie ernähren zu können und darüber hinaus ein kleines Einkommen zu erwirtschaften. Ein Projekt in der Diözese Masaka am Viktoriasee unterstützt kleinbäuerliche Familien dabei, ihren Lebensunterhalt zu erweitern. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten Kurse, in denen sie Praktiken der biologischen Landwirtschaft lernen. Starthilfen sind beispielsweise Bananensetzlinge oder eben eine Kuh.
Die Spendenorganisation Bruder und Schwester in Not der Diözese Innsbruck unterstützt mit Spenden aus der Adventsammlung rund 30 Projekte in Ostafrika und Lateinamerika. Am 3. Adventsonntag sammeln die Pfarren der Diözese für die Organisation.
Besondere Weihnachtsgeschenke, wie eine Kuh für eine Familie in Uganda oder ein Wasserspeicher für eine Familie in Bolivien, können in Form einer Spende getätigt werden – www.bsin.at. (TT)