Brezinschek: EZB verlängerte Anleihenankaufprogramm wegen Italien
Wien/Frankfurt (APA) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Staatsanleihenankaufprogramm am Donnerstag aus Sicht von Raiffeisen-Chefana...
Wien/Frankfurt (APA) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Staatsanleihenankaufprogramm am Donnerstag aus Sicht von Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek stark mit Blick auf die Situation in Italien verlängert. Das habe „sicher im Kopf eine wesentliche Rolle gespielt“, meinte er am Freitag im ORF: „Und zwar nicht nur die politische Instabilität, sondern vor allem auch die Lage des italienischen Bankensektors.“
Die politischen Risiken würden überwiegen, und eine Gefährdung der Eurozone wolle man in keinem Fall hinnehmen, so Brezinschek im Ö1-“Morgenjournal“. Denn man könnte sehr gut argumentieren, dass die Inflation am Weg nach oben sei, „das würde nicht so einen geldpolitischen Impuls benötigen, dass die Konjunktur eine gewisse moderate Entwicklung und eine Verstärkung - wie Mario Draghi (EZB-Chef, Anm.) es ja auch ausgedrückt hat - erfährt“.
Die EZB-Entscheidung, das Ankaufprogramm zwar um neun Monate zu verlängern, aber das geplante monatliche Volumen ab April von bis dahin rund 80 Mrd. auf 60 Mrd. Euro zurückzufahren, ist für den Raiffeisen-Experten „ein Kompromiss zwischen jenen, die innerhalb der EZB schon 2017 eine Kürzung des Anleihenkaufprogrammes für gut befunden hatten und jenen, die meinen, die EZB soll auch 2017 aus vollen Rohren die Märkte versorgen“.
Im Übrigen geht Brezinschek davon aus, dass die EZB-Ankäufe „mindestens“ bis Ende 2017 erfolgen, also durchaus nochmals verlängert werden könnten: Draghi habe ja gestern in der Pressekonferenz sehr deutlich gemacht, dass 2018 sehr wahrscheinlich auch noch ein Jahr der Anleihenkäufe sein werde, so der Experte.
( 1327-16, Format noch offen)
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