Park Geun-hye: Rückkehr ins Blaue Haus könnte im Fiasko enden
Seoul (APA/dpa) - Bei ihrer Rückkehr in das Blaue Haus - den Amtssitz des südkoreanischen Präsidenten - hatte Park Geun-hye eine „Ära des Gl...
Seoul (APA/dpa) - Bei ihrer Rückkehr in das Blaue Haus - den Amtssitz des südkoreanischen Präsidenten - hatte Park Geun-hye eine „Ära des Glücks und der Hoffnung“ versprochen. Die Tochter des Militärdiktators Park Chung-hee (1961-1979) trat im Februar 2013 als erste Frau ihres Landes das höchste Staatsamt an. Nun droht ihr mit der vorläufigen Entmachtung durch das Parlament ein Fiasko.
Park wurde am 2. Februar 1952 als erstes Kind von Park Chung-hee und Yuk Young-soo in Daegu geboren. Ein Putsch brachte ihren Vater 1961 an die Macht. Die Familie zog später in den Präsidentenpalast ein. So erwarb Park Geun-hye früh Einblicke in Politik und Machtstrukturen.
Parks unbesorgtes Leben endete jäh, als ihre Mutter 1974 bei einem Attentat ums Leben kam. Als 22-Jährige rückte die Tochter in der Rolle der First Lady. 1979 wurde ihr Vater von seinem Geheimdienstchef erschossen. Nach diesem erneuten Schock verschwand sie viele Jahre von der Bildfläche.
Die asiatische Finanzkrise 1997 bewog Park zum Einstieg in die Politik. Von März 2004 bis Juni 2006 war sie Vorsitzende der rechten Großen Nationalpartei, die später in Saenuri umbenannt wurde. Nach einer Reihe von Wahlsiegen der Partei erhielt die „unnahbare“ Park den Beinamen „Königin der Wahlen“. Ende 2012 wurde sie zur Präsidentin gewählt.
Nach dem Untergang der Fähre „Sewol“ 2014 mit mehr als 300 Toten verloren immer mehr Bürger das Vertrauen in Parks Amtsführung. Der Regierung wurde vorgeworfen, nicht genug für die Rettung der Passagiere getan zu haben. Die Korruptionsaffäre um ihre langjährige Freundin Choi Soon-sil könnte nun das Ende der politischen Karriere Parks eingeläutet haben.