Europäische Bürgermeister beraten im Vatikan über Flüchtlingskrise

Rom/Vatikanstadt/Wien (APA) - Im Vatikan hat am Freitag eine zweitägige Konferenz über die Flüchtlingskrise begonnen, an der sich mehr als 7...

Rom/Vatikanstadt/Wien (APA) - Im Vatikan hat am Freitag eine zweitägige Konferenz über die Flüchtlingskrise begonnen, an der sich mehr als 70 europäische Bürgermeister beteiligen. Österreich ist mit dem Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und dem Stadtchef von Traiskirchen (Bezirk Baden), Andreas Babler (SPÖ), im Vatikan vertreten. Beide werden am Samstag den Papst treffen.

Die von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften veranstaltete Tagung steht unter dem Titel „Europa: Flüchtlinge sind unsere Brüder“. Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi dankte in ihrer Eröffnungsrede am Freitag dem Vatikan und dem Papst für die Initiative. Sie betonte, dass die Städte oft in vorderster Linie stünden, wenn es um die Unterbringung und Versorgung der Schutzsuchenden gehe.

Madrids Bürgermeisterin Manuela Carmena kritisierte die europäische Flüchtlingspolitik scharf. „Das Mittelmeer, ein europäisches Meer, ist zu einem Friedhof geworden“, sagte sie. Das Treffen in Rom solle ein Erfahrungsaustausch von Städten sein, die einen Flüchtlingszustrom zu bewältigen hatten. Die Rathaus-Chefs, die in Rom zusammentreffen, kommen u.a. auch aus Deutschland, Belgien, Griechenland, Großbritannien, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz, Libyen und Tunesien.

Bürgermeister Schaden wird über die Erfahrung der Stadt Salzburg im Umgang mit der Flüchtlingsthematik berichten. Rund 350.000 Schutzsuchende wurden in der Stadt betreut, der überwiegende Teil reiste anschließend nach Deutschland weiter. Vor der Papst-Audienz am Samstagnachmittag wird der Traiskirchner Bürgermeister Babler, der auch Mitorganisator der ersten Bürgermeister-Konferenz N-O-W in Wien war, seine Rede zur europäischen und internationalen Flüchtlingssituation halten.