Doping: Reaktionen auf McLaren-Bericht

London/Wien (APA/dpa) - Reaktionen auf den McLaren-Bericht über systematisches Doping in Russland:...

London/Wien (APA/dpa) - Reaktionen auf den McLaren-Bericht über systematisches Doping in Russland:

Michael Cepic (Geschäftsführer Nationale Anti-Doping Agentur Österreich): „Die Erkenntnisse der letzten Monaten sind ein Tiefschlag für den gesamten Sport. In einigen Ländern muss ein grundlegender Bewusstseinswandel hin zum eindeutigen und klaren Bekenntnis gegen Doping vollzogen werden. Alle Personen, die gemäß dem McLaren-Bericht nachweislich in Verstöße gegen die Anti-Doping Bestimmungen verwickelt sind, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Unrechtmäßig erworbene Medaillen und Preisgelder müssen neu vergeben werden.“

Craig Reedie (Präsident Welt-Anti-Doping-Agentur): „Der Bericht und die veröffentlichten Beweise zeigen den Umfang der Subversion, und er konzentriert sich auf die Anzahl der Athleten, die über einen längeren Zeitraum davon profitiert haben. Es ist alarmierend zu lesen, dass 1.000 Athleten als involviert identifiziert werden können, weil sie an den Manipulationen beteiligt waren oder davon profitiert haben.“

Olivier Niggli (WADA-Generaldirektor): „Der Bericht stellt den Abschluss der McLaren-Untersuchungen dar und hat noch mehr zutiefst beunruhigende Fakten zutage gefördert.“

Internationaler Leichtathletik-Verband (IAAF): „Die IAAF stimmt mit Professor McLaren überein, dass es an der Zeit ist, dass diese Manipulationen aufhören. Und mit diesem Ziel haben und werden wir weiter eng mit dem Team von McLaren und der WADA zusammenarbeiten.“

Internationales Paralympische Komitee (IPC): „Die kompletten Erkenntnisse sind beispiellos und erstaunlich. Sie treffen direkt in das Herz von Integrität und Ethik des Sports. Wir stimmen zudem mit ganzem Herzen Professor McLaren zu, dass die beste Strategie nun ist, zusammenzuarbeiten, um das zerbrochene und diskreditierte Anti-Doping-System Russlands zu reparieren.“

Clemens Prokop (Präsident Deutscher Leichtathletik-Verband): „Die Konsequenz kann nur sein, dass der russische Sport bis zu einer glaubwürdigen Veränderung der Situation von allen internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen ausgeschlossen wird.“ Das Internationale Olympische Komitee müsse nach diesem laut Prokop „fundamentalen Angriff auf die Werte des Sports“ mit Härte handeln. „Russland hat die Grundsätze des Fairplay und der Chancengleichheit im Wettbewerb mit Füßen getreten.“

Andrea Gotzmann (Vorstandsvorsitzende Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland): „Die neuen Fakten des Abschlussberichtes machen uns sprachlos. Die Details über systematisches, organisiertes und perfides Doping im russischen Sport sind erschütternd. Wir fordern nun mit Nachdruck Konsequenzen für die namentlich genannten Personen und Institutionen. Erneut wird der akute Handlungsbedarf deutlich. Zwingend notwendige Reformen der internationalen Anti-Doping-Arbeit müssen zeitnah umgesetzt werden. Wir müssen den sauberen Athleten das Vertrauen in die internationale Anti-Doping-Arbeit und faire, saubere Wettkämpfe zurückgeben.“