Bezirk Imst

Irritationen rund um die Umfahrung

Sechs der 15 Sölder Gemeinderäte stimmten zuletzt gegen die Freihaltung von Flächen für eine erhoffte Verkehrsentlastung.

Von Alexander Paschinger

Sölden –Das Aus für die angedachte Westspange vor eineinhalb Jahren traf die Sölder Gemeindeführung in die Magengrube: Die zwei geplanten Tunnels wurden durch das festgestellte Lockermaterial im Berg begraben. Auf der Suche nach Alternativen gab es bei der letzten Gemeinderatssitzung in Sölden beinahe den nächsten Rückschlag. Denn die Freihaltung der notwendigen Flächen im Raumordnungskonzept erntete immerhin sechs Gegenstimmen: Die beiden Bauernlisten und die Junge Wirtschaft votierten dagegen. Für Bürgermeister Ernst Schöpf ist das kein gutes, sondern ein irritierendes Zeichen in die Öffentlichkeit, das künftige Verhandlungen erschweren könnte.

„Wir sind 100-prozentig für eine Umfahrung“, bemüht sich GR Marco Arnold von der Jungen Wirtschaft um eine Relativierung seines Neins: „Uns geht es um die Zustimmung der Grundeigentümer.“ Vizebürgermeister Reinhard Scheiber sieht sich auch „nicht als Gegner der Umfahrung, aber Sölden muss sich klar werden, was man will“. GV Stefan Brugger, Obmann des Sölder Verkehrsausschusses, meint: „Wenn die Grundeigentümer Ja sagen, wenn die Gemeinde ohne Einsparungen das Projekt finanzieren kann und wenn das Land für die Tunnels und deren Wartung aufkommt – dann sage ich Ja.“ Er will nun Anfang des Jahres ein Gipfelgespräch mit TVB und den Bergbahnen initiieren: „Damit wir sehen, was in Sölden gewollt ist.“ Er selbst präferiert ein Parkhaus am Ortseingang, um der Verkehrs- und Parkplatzproblematik Herr zu werden.

Dem kann Bürgermeister Schöpf nichts abgewinnen: „Wir haben nicht das vorrangige Parkplatz-Problem, sondern die Erreichbarkeit der Betten in den dahinterliegenden Ortsteilen.“ Gut 10.000 Betten gibt es hinter dem Flaschenhals der Sölder Ortsdurchfahrt. Deshalb forciert er nun auch die Variante der Ostspange mit einer Mittelausfahrt im Bereich der Freizeitarena. Damit würde man „die schon entwickelte innerörtliche Verkehrskonzeption mit zwei Fußgängerzonen übernehmen können“.

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