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Lawinengefahr steigt: Axel sorgt für Schneefall und Wind in Tirol

Ein Bild von der Wettercam auf der Innsbrucker Seegrube von Mittwochnachmittag.
© Screenshot

Ab Mittwoch bringt das Tief „Axel“ teils ergiebigen Schneefall, Sturm und einen massiven Temperatursturz. Bis zu ein Meter Neuschnee könnte in Tirol bis Freitag zusammenkommen. Die Temperaturen gehen in 1.500 m auf bis zu minus 17 Grad zurück. Die Lawinengefahr in Tirol steigt.

Innsbruck - Das Schnee- und Sturmtief „Axel" hat am Mittwoch auch Österreich erreicht. Am Feuerkogel in Oberösterreich wurden Spitzenböen von 161 km/h gemessen , auf der Wiener Jubiläumswarte auf einer Höhe von nur 450 Metern erreichte der Sturm Spitzengeschwindigkeiten von 131 km/h.

In der vergangenen Nacht sorgte „Axel" bereits in Deutschland für Turbulenzen: Sturmböen von mehr als 100 km/h und teils starker Schneefall führten zu massiven Schneeverwehungen und großen Problemen auf den Straßen. Zudem stürzten immer wieder Bäume um. An der Ostsee rechnen die Behörden sogar mit der schwersten Sturmflut seit mindestens zehn Jahren.

Auch in Tirol setzten ab Mittag — etwa im Außerfern, in Teilen des Oberlandes oder im Unterland — Schneefall und Wind ein. Im Laufe des Tages sorgte „Axel" verbreitet für stürmische Verhältnisse und reichlich Neuschnee an der Alpennordseite.

An der Rückseite des Tiefs strömt laut dem Wetterdienst Ubimet ab Mittwochabend kalte Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, gleichzeitig stellt sich massiver Nordstau ein. „Dadurch kommen selbst in den Tälern bis Freitag verbreitet 30 bis 70 Zentimeter Neuschnee dazu", sagt Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Auf den Bergen ist sogar bis zu einem Meter möglich." Der Wind erreicht zudem auf vielen Bergen Spitzen zwischen 70 und 100 km/h, wodurch mit massiven Schneeverwehungen und einem Anstieg der Lawinengefahr zu rechnen ist.

Lawinengefahr in Tirol steigt

In Tirol lassen Schneefall, stürmischer Wind und kalte Temperaturen die Lawinengefahr spätestens ab Mittwochabend zum Teil markant ansteigen. Dies teilten die Experten des Lawinenwarndienstes mit. Man habe es dann neben einem Altschneeproblem auch mit einem Triebschneeproblem zu tun, heißt es.

Das Altschneeproblem betreffe ganz besonders schattiges Steilgelände oberhalb von etwa 2000 Metern. Dort müsse aufgrund des derzeitigen Schneedeckenaufbaus davon ausgegangen werden, dass frische Triebschneepakete mitunter sehr leicht bereits durch einen einzelnen Wintersportler ausgelöst werden können, warnten die Experten. Durch die intensiveren Schneefälle während der Abendstunden rechnete der Lawinenwarndienst schattseitig teilweise auch mit meist noch kleineren, spontanen Lawinenabgängen.

Das Altschneeproblem trete vermehrt im Nordsektor auf, müsse jedoch oberhalb von etwa 2.400 Metern auch im West- und Ostsektor beachtet werden. Zusätzlich kann sich vermehrt oberhalb der Waldgrenze hinter Geländekanten ein frisches Triebschneeproblem ausbilden. Dies betreffe alle Hangrichtungen, vor allem jedoch den Sektor Ost über Süd bis West.

Lawinen-App Tirol

Um Freeriden, Snowboarden und Tourengehen im freien Gelände sicherer zu machen, haben die Tiroler Tageszeitung und der Lawinenwarndienst Tirol die App „Lawine Tirol" erarbeitet.

Hier die Gratis-App downloaden: http://lawine.tt.com

Kettenpflicht und Verkehrsprobleme

Der Neuschnee sorgte binnen weniger Stunden in einigen Teilen von Österreich für erhebliche Verkehrsprobleme. Betroffen waren nach Informationen des ARBÖ vor allem das Arlberggebiet, Oberösterreich, Salzburg und das benachbarte Bayern. Dort sei es auf der 150 Kilometer langen Autobahn von Passau nach Regensburg zu Verzögerungen von bis zu zwei Stunden gekommen, berichtete der ARBÖ.

Auf zahlreichen Berg- und Passstraßen geht oder ging ohne Ketten nichts mehr. Allgemeine Kettenpflicht herrschte unter anderem über den Jochberg bei Kitzbühel (B161), auf der Gerlos Straße (B165) zwischen Mittersill und Zell am Ziller sowie zwischen Au und Damüls (L193) in Vorarlberg.

Sehr kalter Dreikönigstag

Klirrend kalt werden dann der Donnerstag und Freitag. In 1.500 m Seehöhe gehen die Temperaturen von West nach Ost auf minus 14 bis minus 17 Grad zurück. Mit dem starken Wind fühlen sich diese wie rund minus 30 Grad an. „Skifahrer sollten somit unbedingt auf einen ausreichenden Kälteschutz achten", so Meteorologe Spatzierer.

Frostig ist es aber auch in den Niederungen, die Höchstwerte kommen am Freitag vorübergehend nicht mehr über minus 12 bis minus 3 Grad hinaus, in der Früh werden zum Teil nur Werte um minus 20 Grad gemessen. (raut, TT)

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