Anleger heizen Tiroler Immo-Preise an
Der Immobilienmarkt wird heuer wohl das Rekordjahr von 2016 noch einmal übertreffen.
Innsbruck — Die Immobilienpreise in Tirol werden auch heuer steigen. Vor allem in zentralen Lagen werden die Mieten noch einmal deutlich zulegen. Das zeigt der aktuelle Ausblick der Maklerkette Remax. In Tirol erwarten die Immobilienmakler um 2,3 Prozent höhere Preise. Wobei das Stadt-Land-Gefälle massiv ausfällt.
Zum Vergleich: Während in den Städten die Preise für Eigentumswohnungen um 6,5 Prozent und die Mieten um 4,7 Prozent anziehen sollen, wird auf dem Land für beide Immo-Bereiche „lediglich" mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet. Bundesweit soll die Nachfrage nach Immobilien heuer um 4,1 % steigen.
Die Immo-Preise im Großraum Innsbruck trieben im Vorjahr vor allem Anleger in die Höhe, erklärt Arno Wimmer, Chef von Remax in Innsbruck. Wegen der historisch niedrigen Zinsen würden diese vermehrt ihr Geld in Immobilien stecken, das sei profitabler. Für 2017 erwartet Wimmer, dass aufgrund der unveränderten Rahmenbedingungen die Entwicklung vom Vorjahr weiterhin anhalten wird. „Mit einer Änderung der Trends wäre jedenfalls dann zu rechnen, wenn sich die Zinsen ändern."
Wimmer beklagt wie auch im Vorjahr einen Mangel an geförderten Eigentumswohnungen im städtischen Bereich. Dies führe dazu, dass es derzeit hauptsächlich frei finanzierte Wohnungen am Markt gebe, die für viele aber nicht mehr leistbar seien. „Letztendlich versuchen diese Käufer daher verstärkt, Eigentum in den Randgemeinden von Innsbruck zu erwerben", erklärt Wimmer. Das wiederum treibt in Telfs und Jenbach die Preise in die Höhe.
Auch der Liste Fritz werden viel zu wenig geförderte Wohnungen gebaut. Es brauche doppelt so viele, wie derzeit pro Jahr errichtet würden. Dazu müssten Übergangs- und Starterwohnungen entstehen, ist Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt. ÖVP-Wohnbaulandesrat Johannes Tratter verweist auf 124.000 geförderte Wohnungen, die seit 1968 in Tirol gebaut worden seien. Tirol habe eine „sehr hohe Förderleistung". (sas, aheu)