Zürcher Börse startet fester ins neue Handelsjahr
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag deutlich fester in das neue Handelsjahr gestartet. Angeführt von sehr stark...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag deutlich fester in das neue Handelsjahr gestartet. Angeführt von sehr starken Bankenaktien kletterte der Leitindex SMI bereits bei Handelsauftakt über die zuletzt im vergangenen September erreichte Marke von 8.300 Punkten. Die Indizes hatten allerdings auch noch die positive Bewegung anderer europäischer Börsenplätze vom Vortag nachzuholen.
Unterstützung für die Märkte kam von diversen Konjunkturdaten. So legte der US-Einkaufsmanagerindex ISM deutlich stärker zu als erwartet und auch die Bauausgaben in den USA lagen über den Prognosen. Bereits bei Handelsbeginn hatten positive Neuigkeiten von der chinesischen Industrieproduktion für gute Stimmung gesorgt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag 1,17 Prozent im Plus bei 8.316,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 1,39 Prozent auf 1.315,70 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 1,06 Prozent auf 9.061,16 Punkte.
Angeführt wurde die SMI-Kursliste von den CS-Titeln, die einen Kurssprung um 6,4 Prozent vollführten. Die im Handelsjahr 2016 stark hinter dem Markt zurückgebliebenen Großbankentitel erhielten laut Händlern Unterstützung vom Aktienresearch der Bank of America/Merrill Lynch. Dieses nahm die CS-Aktien auf ihre „Top Pick“-Liste auf. Nachdem die Credit Suisse 2016 ein sehr schwaches Jahr erleben mussten, erwarten die Experten der US-Bank laut für 2017 nun ein Ausschlagen des Pendels in die andere Richtung.
Wie weitere Bankenwerte europaweit verzeichneten auch die Titel der CS-Konkurrentin UBS (plus 4,7 Prozent) und des Vermögensverwalters Julius Bär (plus 5,4 Prozent) deutliche Kursgewinne. Wie am Vormittag bekannt wurde, verzögert sich die weitere Reform der Banken-Kapitalregeln durch das sogenannte Basel-Komitee, gegen welche offenbar heftige Opposition nicht zuletzt aus Deutschland kommt.
Klare Kursgewinne gab es zudem für die Versicherungswerte Swiss Life (plus 2,9 Prozent), Zurich (plus 2,0 Prozent) und auch Swiss Re (plus 1,1 Prozent). Für die Rückversicherungs-Industrie prognostizierte das Aktienresearch von Baader Helvea im neuen Jahr ein nur noch langsames Abbröckeln der Prämien. Dennoch böten die Titel der Erstversicherer derzeit bessere Anlagemöglichkeiten, heißt es in der Studie des Aktienbrokers.
Auch typische Zykliker wie Adecco (plus 1,4 Prozent) oder ABB (plus 1,2 Prozent) legten zu. ABB würden nicht zuletzt von den Erwartungen über massive Investitionen in die Infrastruktur durch den künftigen US-Präsident Donald Trump getragen, so ein Händler: Der Elektrotechnikkonzern könnte dabei klarer Profiteur sein.
Die Titel des seit Wochen von kaufwilligen Interessenten umworbenen Biotech-Konzerns Actelion (plus 1,9 Prozent) legten zu. Gestützt wurden die Indizes auch von Gewinnen der Schwergewichte Roche (plus 1,5 Prozent) und Novartis (plus 1,3 Prozent). Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (minus 0,5 Prozent), bei dem zum Jahreswechsel der Deutsche Ulf Mark Schneider das Ruder vom abtretenden Paul Bulcke übernommen hat, gehörten dagegen zu den größten Verlierern. Klare Abgaben erlitten auch die defensiven Swisscom (minus 0,8 Prozent).
~ ISIN CH0009980894 ~ APA418 2017-01-03/18:29