Brahms, Strauss und Dvorak auf DVD - Klassiknews

Wien (APA) - *...

Wien (APA) - *

Welser-Möst mit Deutschem Requiem (Clasart): Mit dem Deutschen Requiem hat der Brahms-Zyklus des Cleveland-Orchesters unter Chefdirigent Franz Welser-Möst seinen Abschluss gefunden. Das Werk wurde im Sommer in der Stiftsbasilika St. Florian aufgezeichnet und bietet daher außer musikalischen Feinheiten auch noch wirkungsvolle Bilder der prachtvollen oberösterreichischen Kirche. Das Cleveland Orchester spielt wie immer technischer brillant, Welser-Möst zeigt darüber hinaus eine innige, fast meditative Interpretation mit eher zurückgenommener Lautstärke, die das Requiem aus der düsteren Grundstimmung heraushebt. Als Solisten wirken Hanna-Elisabeth Müller und Simon Keenlyside mit. Leider bietet die Aufnahme keinerlei Extras, ein gut gemachtes Beiheft versorgt aber mit den Basisinformationen.

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Jansons bringt Strauss und Dvorak mit BR-Orchester (Clasart): Die Aufnahme ist bei einem Konzert im Jänner in der Philharmonie München Gasteig entstanden und beginnt mit einer flirrenden Interpretation von „Don Quixote“. Unter Dirigent Mariss Jansons entfalten sich die Farbenpracht, aber auch der Witz bei Richard Strauss deutlich. Cellist Yo-Yo Ma verleiht dem „Ritter von der traurigen Gestalt“ starkes Profil, während Wen Xiao Zheng mit seiner Bratsche einen naiven Sancho Pansa entstehen lässt. Bei Antonin Dvoraks 8. Symphonie lässt Jansons das böhmische Dorfleben musikalisch auferstehen, voller zarter Zwischentöne und melancholischer Einschübe. Ausgelassene Feststimmung zeigt im Gegensatz dazu Dvoraks „Karnevalsouvertüre.“ Auch hier bietet die DVD keine Extras, sondern nur das Beiheft, dafür mit zahlreichen Fotos.

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Weihnachtliches mit der Capella Gabetta (Deutsche Harmonia Mundi): Nach Weihnachten ist vor Weihnachten - respektive muss der Musikfreund bei der neuen Aufnahme „Christmas Concertos“ der barocken Capella Gabetta eigentlich auch gar nicht warten, bis wieder Dezember ist. Schließlich stellen die aufgenommenen Barockkonzerte nur in den wenigsten Fällen ihren Feiertagscharakter aus. An sich ist ausschließlich instrumentale Weihnachtsmusik der Barockzeit - vor allem im italienischen Raum - nur selten anzutreffen. Der umtriebige Andres Gabetta hat nun für sein Orchester eine kleine Auswahl zusammengestellt, die von Arcangelo Corelli über Pietro Antonio Locatelli bis zu Antonio Vivaldi reicht. Meist handelt es sich bei den versammelten Werken um schnelle Meisterstücke, die dem unbedarften Hörer keine weihnachtlichen Gefühle vermittlen. Einzig die Sonate „Pastorale“ vom zeitlebens zwischen Wien und Neapel pendelnden Angelo Ragazzi ahmt mit Instrumenten gleichsam die Stimme nach und erzählt die Krippenszene wie eine Kantate ohne Gesang. Die Gesamtkollektion ist aber auch bei heißen Temperaturen im Sommer zu hören.