Italien will Radikalisierung in Strafanstalten und im Web bekämpfen

Rom (APA) - Die italienische Regierung will sich verstärkt gegen die Verbreitung von Fundamentalismus unter nordafrikanischen Häftlingen in ...

Rom (APA) - Die italienische Regierung will sich verstärkt gegen die Verbreitung von Fundamentalismus unter nordafrikanischen Häftlingen in den Gefängnissen des Landes und im Internet einsetzen. Dies betonte der italienische Premier Paolo Gentiloni bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Rom.

Die Zahl der radikalisierten Moslems, oder der IS-Kämpfer sei wesentlich geringer im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, man müsse jedoch durchaus wachsam sein, sagte Gentiloni. Wichtig sei dabei der Einsatz der Geheim- und Sicherheitsdienste, sowie die Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinschaft in Italien. Der Premier warnte zugleich davor, automatisch Terrorismus mit der Einwanderung aus Nordafrika in Verbindung zu bringen.

Innenminister Marco Minniti erklärte, die Sicherheitskräfte wollen sich verstärkt gegen fundamentalistische Propaganda im Internet bemühen. „Wir müssen ein Netz gegen den ‚Malware des Terrors‘ im Internet aufbauen“, so Minniti.

Die Regierung in Rom bemüht sich um engere Kontakte zur muslimischen Gemeinschaft in Italien zur Ausgrenzung von Fundamentalisten. Geplant ist auch ein Register der italienischen Imame. Nur Imame, die sich an die nationalen Gesetze halten und die Integration fördern, sollen in das vom Innenministerium geführte Register eingetragen werden.

Italien hat in den vergangenen Monaten seine Offensive gegen islamischen Fundamentalismus verschärft. Seit Anfang 2015 wurden laut dem Innenminister 132 Ausländer wegen radikal-islamischer Aktivitäten aus Italien ausgewiesen, darunter einige Imame.