Marokko schließt Schulen wegen möglicher Verbindung zu Gülen-Bewegung
Rabat/Ankara (APA/AFP) - Die marokkanischen Behörden haben die Schließung von Schulen angeordnet, denen sie Verbindungen zur Bewegung des is...
Rabat/Ankara (APA/AFP) - Die marokkanischen Behörden haben die Schließung von Schulen angeordnet, denen sie Verbindungen zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen aus der Türkei vorwirft. Das Innenministerium in Rabat teilte am Donnerstag mit, Ermittlungen hätten ergeben, dass die mit Gülen verbundene Gruppe Mohammed Al-Fatih das Erziehungswesen dazu nutze, ihre Ideen zu verbreiten.
Diese Ideen stünden „im Widerspruch zu den Prinzipien des marokkanischen Bildungs- und Religionssystems“. Nach einer Reihe von Warnhinweisen des Bildungsministeriums würden die Bildungseinrichtungen der Gruppe nun binnen eines Monats geschlossen, hieß es. Die Schüler würden an anderen Schulen unterrichtet.
Die türkische Regierung beschuldigt Gülen, hinter dem Umsturzversuch vom Juli 2016 zu stecken. Der Prediger, der in den USA im Exil lebt, bestreitet jede Verwicklung in den gescheiterten Putsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan, dessen enger Verbündeter er einst war.
Die Erdogan-Regierung ging in der Folge mit großer Härte gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger in Militär, Polizei, Justiz, Verwaltung und Bildungswesen vor, aber auch gegen Regierungsgegner und -kritiker im Allgemeinen.
Im August hatte eine offizielle türkische Delegation Marokko besucht, um die dortigen Behörden auf die „Gefährlichkeit“ der Gülen-Gruppe hinzuweisen. Der Direktor einer der betroffenen Schulen bestritt damals Verbindungen zum Gülen-Netzwerk. Nach seinen Angaben betreibt die Gruppe Mohammed Al-Fatih sieben Schulen in Marokko.