Tiroler Jugend auf die Klimafolgen vorbereiten
Ein Uni-Projekt will Schüler für die Herausforderungen des Klimawandels fit machen. Damit sie später kompetent agieren können.
Innsbruck –Ihren Leitspruch „Für Pessimismus ist es zu spät“ will Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb als Optimismus verstanden wissen. „Trump hin oder her“, nahm sie gestern an der Uni Innsbruck Bezug auf den Klimawandel-Skeptiker, US-Präsident Donald Trump: „Es tut sich so viel Positives auf der Welt und auch in Österreich. Das wird Wirkung zeigen.“ Kromp-Kolb will die Jugend überzeugen, dass es Sinn macht, sich zu engagieren, und hat das bei der Auftaktveranstaltung des Schulprojekts „k.i.d.Z 21 – kompetent in die Zukunft“ gestern vor mehr als 100 Schülerinnen und Schülern auch leidenschaftlich vertreten. Man dürfe den Jungen die Hoffnung nicht nehmen, müsse ihnen aber auch klarmachen, dass Verbesserungen immer schon hart erkämpft werden mussten“, sagt Kromp-Kolb im Anschluss an ihren Vortrag.
„Die Jugend von heute wird sich ihr ganzes Leben lang mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen müssen“, betonte Johann Stötter, Institutsvorstand der Geographie an der Uni Innsbruck: „Auf die damit verbundenen Herausforderungen muss sie vorbereitet werden.“ Denn es sei wichtig, das Wissen zu haben, um Entscheidungen treffen zu können, die proaktiv sind. „Reagieren allein wird zu wenig sein“, sagte Stötter.
Das vom Geographie-Institut konzipierte Schulprojekt soll den Jungen genau diese Qualifikation vermitteln. Es bringt 14-Jährigen ein Semester lang fachübergreifend das Thema Klimawandel in all seinen Teilaspekten so weit näher, dass sie eigenständige Projekte initiieren und durchführen können. „Das reicht von der Anfertigung von Gletschermodellen bis hin zu Kunstprojekten, die dazu anregen, sich mit ethischen Fragen des Klimawandels zu beschäftigen“, erzählt Lars Keller, der „k.i.d.Z 21“ fachdidaktisch leitet. Dieses Sommersemester beteiligen sich österreichweit zehn Schulen. In Tirol sind es das Gymnasium Kufstein, die HBLA Kematen und in Innsbruck das BORG sowie das Reithmann-Gymnasium. Aber auch in Bayern finde das Modell bereits Teilnehmer.
Für Tirols Umweltreferentin, LHStv. Ingrid Felipe, hat die durch das Projekt erworbene Kompetenz nicht nur in der Zukunft, sondern auch schon in der Gegenwart einen großen Nutzen: „Kinder und Jugendliche sind Multiplikatoren, die viel in der Familie bewirken.“ Das bringe mehr, als es alle Aufklärungskampagnen zusammen könnten. (sta)