Mehr als halbe Million Tote: USA gedachten Opfer der Pandemie
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Die Demonstration wurde von den Behörden genehmigt. Putin hat das Gesetz jedoch bereits unterzeichnet.
Moskau – Dutzende Demonstranten haben in Moskau gegen ein neues Gesetz protestiert, das die Strafen bei häuslicher Gewalt in Russland künftig herabsetzt. Vertreter von Opferorganisationen und Studenten versammelten sich am Sonntag bei eisigen Temperaturen und Schnee in einem Moskauer Park, um ein konsequentes Vorgehen gegen Gewalttäter zu fordern.
Die Behörden hatten die Demonstration genehmigt - eine Seltenheit in Russland. Präsident Wladimir Putin hatte das Gesetz am Dienstag unterzeichnet. Es sieht geringere Strafen für Gewalt gegen Familienmitglieder vor, wenn das Opfer nicht schwer verletzt wurde oder der Täter zum ersten Mal auffällig wird. Experten und Opferorganisationen kritisieren, das Gesetz erschwere es, gegen Täter vorzugehen. Den Opfern werde der Schutz entzogen.
Die Demonstranten im Sokolniki-Park hielten Plakate mit Aufschriften wie „Beim ersten Mal hat er nur geschlagen, beim zweiten Mal hat er getötet“ oder „Alle 40 Minuten stirbt eine Frau durch häusliche Gewalt“.
In Russlands noch immer patriarchalisch geprägter Gesellschaft findet eine öffentliche Diskussion über häusliche Gewalt kaum statt. Eine Umfrage vom Jänner ergab, dass 19 Prozent der befragten Russen der Ansicht sind, dass Gewalt gegen Kinder oder Partner unter gewissen Umständen akzeptabel ist. Ein Sprichwort lautet sogar: „Wenn er dich schlägt, heißt das, er liebt dich.“ (APA/AFP)