EU am Scheideweg: Mitreden über Zukunft

Reutte –Morgen Abend um 19 Uhr wird in der Wirtschaftskammer Reutte über wirtschaftliche Zusammenhänge, ein nie dagewesenes Friedensvorhaben, ein Großprojekt in der Krise, nationalstaatliche Egoismen – also die Zukunft der EU diskutiert. Die Veranstaltungsreihe „uni goes reutte“ bringt zwei universitäre Schwergewichte ins Außerfern. Nach dem Doppelvortrag der Professoren ist das Publikum gefordert, Fragen und persönliche Meinungen kundzutun.

Die Republik Österreich trat 1995 der Europäischen Union bei, 2002 folgte die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro. Der neue Wirtschaftsraum brachte zwar große ökonomische Fortschritte – eine emotionale Nähe zur großen Gemeinschaft, ein Wir-Gefühl, wollte sich aber nie einstellen. Gerade bei großen externen Herausforderungen, wie Migrationsströmen oder einer koordinierten Außenpolitik, scheint die Union mit ihren gesetzlich erlaubten Lokal­egoismen überfordert zu sein und an die Grenzen professionellen Tuns zu stoßen. Die wachsende Europaskepsis vieler Europäer gipfelte 2016 in der Brexitabstimmung. Drohen weitere Austritte? Sind quasibankrotte Länder wie Griechenland zu halten? Der Frage „Nach 20 Jahren EU-Mitgliedschaft Österreichs: Wohin steuert die EU?“ widmet sich die Veranstaltungsreihe „uni goes reutte“ morgen Mittwoch, den 8. März, um 19 Uhr in der WK Reutte. Univ.-Prof. Walter Obwexer, Institut für Europarecht und Völkerrecht, sowie der em. Univ.-Prof. Fritz Breus, Kompetenzzentrum „Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft“, erläutern Hintergründe aus ihren jeweiligen Fachgebieten. Den Diskussionsabend mit kostenlosem Eintritt moderiert Reinhard Schretter aus Vils.

Die Wirtschaftskammer Reutte, die Tiroler Tageszeitung und die „Transferstelle Wissenschaft – Wirtschaft – Gesellschaft“ der Universität Innsbruck sind wie immer gemeinsame Veranstalter dieser Diskussionsreihe. (hm)