Human Rights Watch: Angriffe auf Pakistans Schulen verheerend
Islamabad (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnt vor den „verheerenden Folgen“ von Angriffen extremistisc...
Islamabad (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnt vor den „verheerenden Folgen“ von Angriffen extremistischer Gruppen auf Schulen und Universitäten in Pakistan. In einem am Montag veröffentlichten 71-seitigen Bericht heißt es, sie verschärften die sowieso schon bestehenden Probleme, darunter niedrige Einschulungsquoten und schlechte Infrastruktur.
Die Bildung Hunderttausender Kinder komme zum Erliegen, vor allem von Mädchen. Im vergangenen Jahr hatten pakistanische Talibangruppen zum Beispiel die Bacha-Khan-Universität im Norden des Landes angriffen und mehr als 20 Studenten getötet. Ende 2014 waren bei einem Angriff von Taliban auf eine Armeeschule mehr als 130 Kinder getötet worden. In einigen Teilen des Landes durften Lehrer danach Waffen tragen.
Pakistans Extremisten lehnen weltliche Schulen als unislamisch ab. Außerdem kritisieren sie, dass dort die künftigen Parlamentarier, Anwälte und anderen Eliten der verhassten Demokratie herangezogen würden.
HRW zitiert in seinem neuen Papier Berichte, nach denen Islamisten zwischen 2007 und 2015 zum Beispiel 867 Anschläge auf Schulen verübt hatten. Dabei seien fast 400 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden. Nach einem anderen Bericht wurden 2015 allein in den unsicheren Stammesgebieten im Westen Pakistans 360 Schulen zerstört.
Pakistan ist eines der bevölkerungsreichsten und ärmsten Länder der Welt. Das Bildungsministerium hatte Anfang März neue Statistiken veröffentlicht, wonach 22,6 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen. 2012 seien es noch rund 26 Millionen gewesen, sagte ein Mitarbeiter.
~ WEB http://www.hrw.org/ ~ APA100 2017-03-27/10:16