Börse Frankfurt im Frühhandel schwach - DAX 1,00 Prozent im Minus
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Das schwindende Vertrauen in Donald Trumps politische Durchsetzungsfähigkeit hat dem deutschen Aktienmarkt...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Das schwindende Vertrauen in Donald Trumps politische Durchsetzungsfähigkeit hat dem deutschen Aktienmarkt den Wochenbeginn verdorben. Der DAX verlor am Montag in der ersten Handelsstunde 1,00 Prozent auf 11.944,17 Punkte. Damit folgte der Leitindex den negativen Vorgaben der Börsen in Übersee und rutschte wieder unter die viel beachtete 12.000-Punkte-Marke. Auch ein besser als gedachtes Ifo-Geschäftsklima hellte die Stimmung der Anleger nicht auf.
Nach dem Scheitern der Gesundheitsreform des US-Präsidenten nehme das Unbehagen der Anleger zu, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Da Trumps Versprechen die Börsenrally der vergangenen Monate ausgelöst hätten, „könnte die Trump-Blase schnell platzen, sollten nicht bald Resultate folgen“.
Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDAX ging es am Montag um 1,00 Prozent auf 23.308,47 Zähler bergab und der Technologiewerte-Index TecDAX sank um 0,84 Prozent auf 1.986,42 Punkte.
Schon in der Vorwoche war der DAX zwischenzeitlich spürbar abgerutscht, nachdem die Hoffnungen auf Trumps Steuerreform und Investitionen ebenfalls deutlich an Wirkung verloren hatten. Letztlich hatten die Anleger aber wieder Mut gefasst, der mit der Verweigerung seiner eigenen Partei im Repräsentantenhaus allerdings nicht belohnt wurde. Trumps nächstes Vorhaben dürfte noch schwerer durchzubringen sein, denn bei der Steuerreform müssen noch mehr Interessen unter einen Hut gebracht werden als bei der Gesundheitsreform.
Auch die Börsen in Übersee litten unter den zunehmenden Zweifeln an Trumps politischer Durchsetzungsfähigkeit: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial war vor dem Wochenende mit einem moderaten Minus aus dem Handel gegangen und dürfte am Montag weiter nachgeben. Zudem ging es an den asiatischen Aktienmärkten fast durch die Bank nach unten.
Im DAX sorgten vor allem Analystenkommentare für Kursausschläge. Die Aktien des Versorgers RWE gehörten mit minus 2,08 Prozent zu den größten Verlierern. Die anstehende Kapitalmarktveranstaltung dürfte bestätigen, dass der Spielraum für Dividendenzahlungen ohne Berücksichtigung der Ökostrom-Tochter Innogy begrenzt sei, begründete Javier Garrido von der US-Bank JPMorgan die Streichung seiner Kaufempfehlung.
Die Aktien des RWE-Konkurrenten E.ON büßten 1,35 Prozent ein - hier belastete eine Abstufung der französischen Großbank Societe Generale. Das Potenzial reiche nicht mehr für eine Kaufempfehlung aus, schrieb Lüder Schumacher. Die Anteilseigner des Softwareherstellers SAP mussten Verluste von 1,51 Prozent verkraften. Auch Analyst Michael Briest begründete sein gestrichenes Kaufvotum mit einem begrenzten Kurspotenzial.
Im MDAX stiegen Stada-Titel gegen den negativen Markttrend um 0,76 Prozent. Laut dem „Platow-Brief“ soll eine Entscheidung im Kampf um das Pharmaunternehmen kurz bevorstehen. Möglicherweise falle schon vor der auf Mittwoch verschobenen Bilanz-Pressekonferenz eine Entscheidung, hieß es. Demnach könnten sich beide Bieter-Konsortien zusammenschließen.
Die Aktien von Ströer verteuerten sich um 0,51 Prozent. Der Werbevermarkter überraschte die Anleger mit einer überraschend deutlichen Dividendenerhöhung.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA109 2017-03-27/10:28